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 Betreff des Beitrags: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Sa 17. Okt 2015, 19:42 
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Ich musste die Woche mein Shimano Hollowtech II Innenlager austauschen und hab mir das dann direkt vor Ort und Stelle bei nem Händler gekauft, der gerade da war (Fahrrad-Linke, in der Kastanien Allee, Prenzlauer Berg). Normalerweise bestell ich immer online, aber das musste am nächsten Tag wieder laufen und es war schon abends. Mir kam der Preis von 25,90 schon recht hoch vor, habe dann aber in Trance einfach gekauft. Durch Zufall habe ich dann gerade das hier gesehen: https://www.bike-components.de/de/Shimano/XT-SLX-LX-Innenlager-SM-BB70-Hollowtech-II-p21103/ genau das gleiche Lager für 11 Euro weniger. Klar kommen noch Versandkosten drauf, aber das ist schon ein ordentlicher Preisunterschied. Ist das üblich oder sollte ich in Zukunft einen Bogen um den Fahrrad-Linke machen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Sa 17. Okt 2015, 19:46 
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Das ist normal, von irgendwas muss der Laden ja leben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Sa 17. Okt 2015, 23:28 
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fairer preis für einen der keine amazonlike lagersystem im keller hat ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: So 18. Okt 2015, 01:05 
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mistfink hat geschrieben:
Das ist normal, von irgendwas muss der Laden ja leben.


+1

Du schreibst es ja selber, wenn das Rad am nächsten Tag unbedingt wieder fahren muss/soll, sind die 11€ der Preis dafür.

Ohne den Aufschlag gäbe es garkeine Fahrradläden mehr, von daher passt das schon

_________________
+90Museum


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: So 18. Okt 2015, 06:46 
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7,05€ (nicht 11€!! ;) ) zuviel bezahlt? Für vorrätige Ware gegen Bargeld?
Für reinschlappen und "ich hätte gerne..."?

Internet-Kaufhaus:
Was ist, wenn der Paketdienst wieder mal die Lieferung versemmelt?
Was ist, wenn Dein dämlicher Nachbar Dein Paket annimmt, und dann für Tage weg ist?
Was ist, wenn Du doch mal auf das falsche Produkt geklickt hast?
Was ist, wenn die Produktbeschreibung Dich in die Irre führt?
Was ist, wenn Du mal garnicht rausfindest was Du brauchst oder kaputt ist?
Was ist, wenn Du mal ein Einzel-Teilchen brauchst,
und es das im Internet nur als Bestandteil eines Teilesatzes gibt?
Was ist, wenn Du eine wohlklingende Fahrradklingel suchst?
Was ist, wenn Du mal einfach nur Radfahren willst/mußt?

Ja, auch ich kaufe im Internet, und nicht alles in meinem persönlichen
Lieblings-Laden.
Aber ich habe einige Leute aus meinem Umfeld hingeschickt. Unter Anderen
meine Mutter. Und dieser Lieblingsladen hat es tatsächlich geschafft, der
alten Dame ihr Lieblingsrad zu schneidern. Ich weiß sehr genau was die
Leute, die den Laden ausmachen, da vollbracht haben. Meine Mutter
ist Zeit ihres Lebens Gewohnheits-Radfahrerin und hat sicher mehr
Kilometer als ich. Und mit diesem Rad fährt sie endlich wieder aus Spaß
an der Freude. Darum ist es mein Lieblings-Laden. Und auch weil die mich,
als ich wieder angefangen habe Fahrrad zu fahren, prima unterstützt haben.
Nur mit Internet hätte ich heute immer noch kein Lieblingsrad. Ich weiß bis
heute nicht wo sie den Lenker hergezaubert haben, der genau die richtigen
Maße und die richtige Form hat. Ich habe nur beschrieben was ich will, und
...simsalabim
Das ganze Internet kennt diesen Lenker nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: So 18. Okt 2015, 10:44 
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Ok, ihr habt mich alle überzeugt und ich habe kein schlechtes Gewissen mehr


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: So 18. Okt 2015, 22:38 
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diese spendenattitüde muss aber irgendwann mal vorbeigehen

fahrradläden konkurieren nun mal mit online-shops und müssen es halt einsehen, dass sie preislich sehr schlecht stehen


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Mo 19. Okt 2015, 00:39 
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sattelstuetze hat geschrieben:
diese spendenattitüde muss aber irgendwann mal vorbeigehen...
Spendendenattitüde? Gehts noch?

Der Fahrradladen muß u.A. die Miete der Verkaufsfläche und die Kosten der Mitarbeiter (Verkaufs- und Werkstattpersonal), sowie den Vorrat an Ersatzteilen aufbringen. Außerdem wird mann gut beraten, da die Mitarbeiter auf Kosten des Ladenbetreibers an Schulungen teilnehmen.

Klar, man bekommt nicht alles im Laden, weshalb ich teilweise auch online bestelle, bis auf dem Rose-Versand gibt es null Beratung.

Bei Rose wird beim Bestellvogang aufgezeigt, welche Komponenten zu einander passen. Das nenne ich vorbildlich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Mo 19. Okt 2015, 07:18 
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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Mo 19. Okt 2015, 07:32 
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:daumen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Mo 19. Okt 2015, 09:21 
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Schöne Liste. Dass so ein Laden Geld kostet, steht ja auch außer Frage. Und dass Radladenbesitzer keine Millionäre werden, weil sie das Innenlager für 10 Euro mehr verkaufen als ein Online-Shop, ist auch klar: Die haben einfach andere Kostenstrukturen, weniger Umsatz und bieten mehr Service. Da es immer noch lokale Läden gibt, scheint das Konzept ja noch aufzugehen. Im Endeffekt entscheidet der Verbraucher, was ihm der Service wert ist. Bei mir war es eben so, dass ich Abends um halb 7 ein Innenlager gebraucht und dann halt etwas mehr gezahlt habe. Sobald ich aber etwas kaufe, das nicht eilt, greif ich zum Online-Shop, weil es die gleichen Teile für weniger Geld sind. Inwiefern ein lokaler Laden mehr Gewinn machen könnte, wenn er diese Käufe auch über seinen Ladentisch mit günstigeren Preisen abwickelt, kann ich nicht beurteilen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Mo 19. Okt 2015, 14:58 
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willkommen in marktwirtschaft


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2015, 06:55 
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Man kann auch die Marken und Großhändler in die Pflicht nehmen. Auch sie können Druck auf die Internetshops aufbauen und denen ggf. nix mehr verkaufen, wenn sie deren Marge kaputt machen und für Preisverzerrung sorgen. Oder sie bieten Einzelhändlern Rabatte. Oder die Einzelhändler organisieren sich in Einkaufsgemeinschaften. Es gibt da also schon Mittel und Wege.
Ein netter Fahrradladen ist jedenfalls durchaus unterstützenswert.

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Happiness is like peeing in your pants. Everyone can see it, but only you can feel its warmth.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2015, 07:20 
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Warum sollten Onlineshops mehr verlangen, als sie müssen, um einen Gewinn einzufahren? Der Preisunterschied entsteht doch durch die zusätzliche Serviceleistung. Und wenn die gewünscht ist, muss man dafür zahlen, wenn nicht kann man sparen. Die Currywurst an der Ecke muss doch auch nicht 10€ kosten, nur weil im beheizten Restaurant mit gemütlichem Stuhl das Essen teurer ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2015, 07:41 
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Im Prinzip hat Entlüfter recht - man muss nicht die Produkte selbst teurer machen, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen.

Aber man sollte alle Leistungen und ökologische Fingerabdrücke auch angemessen bezahlen müssen - dann würde sich das Problem von selbst erledigen.

Als kleines Beispiel:
Der Laden x an der Ecke bezieht jährlich 20 Innenlager, die er in einer Lieferung bekommt. Er bekommt auf den eVP 30%, die Versandkosten machen ca. 5% des Gesamtwertes aus, Lager und Handling inkl. Personal 15%. Das heisst, er muss das Innenlager zum eVP verkaufen, um 10% Gewinn zu machen (abzgl. Steuer...)

Der Onlineshop xy kauft im Jahr 2000 Innenlager und bekommt auf den eVP 50%. Seine Portokosten, dank einer Einzelsendung belaufen sich auf 2%. Da er sich eine große Halle im ländlichen zu einem Spottpreis gemietet hat, sind seine Lager- und Handlingkosten samt Personal 8%. Wenn er nun zu 80% des eVP verkauft, hat er 20% Gewinn dabei gemacht (grobe Vereinfachung, da man Gewinn normalerweise vom Kapitaleinsatz aus berechnet, der Gewinn dabei aber sogar noch höher läge...).

Unterschied bei beiden ist - es gibt bis zum Endkunden beim Händler x für 20 Endkunden ein Paket, das durch die Republik gefahren wird und auf dem Transportweg der Umwelt schadet.

Beim Onlineshop xy wird jedes der (gedachten) 20 Endkundenpakete einzeln herumgekarrt und trägt zur Umweltverschmutzung bei.
Würden die entstehenden Umweltbeeinträchtigungen marktwirtschaftlich korrekt gegengerechnet werden, dann würde der Spritpreis etwa das 10fache betragen müssen.
Wenn man nun auch die Logistiker ordentlich bezahlen würde und ordentlich versichern (KV, etc.), dann käme uns ein Paket nicht mehr 4,20 Euro, sondern sicherlich das Doppelte und der Preisvorteil des Onlineshoppens würde sich in vielen Fällen in nichts auflösen.

Problem sind also nicht die günstigeren Massenpreise, sondern dass die Logistik nicht ordentlich bezahlt wird - was letzten Endes an Klimaschäden und Hartz4 dann wieder der Allgemeinheit zur Last fällt....

Das ist ein grundlegendes Problem bei uns, dass bei aller Marktwirtschaft das Verursacherprinzip aus den Augen verloren wird...

_________________
...net ois, wos an Wert hat, muss a an Preis ham - aber mach des amoi wen kloar! (W.Ambros)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ganz schön drauf gezahlt...
BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2015, 09:02 
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Richtig Burnie, wir leben definitiv auf Kosten der zukünftigen Generationen, weil wir auf Pump leben und uns einen Dreck um Nachhaltigkeit scheren. Aber ich glaube das Konzept des ökologischen Fingerabdrucks dehnt sich viel, viel weiter aus, als dass man sagen kann, dass der Einzelhandel da besser abschneidet als der Onlinehandel: Ein Laden muss beheizt werden, die Mitarbeiter fahren ggf mit dem Auto an. Evtl. noch schlimmer: die Kunden fahren mit dem Auto an, usw. Wenn man in der Logistik professionell arbeitet, kann man ja viele Pakete in ein LKW laden und die dann möglichst effizient mit kleinsten Wegen zum Endkunden liefern. Bei so "made in China" Produkten, wie Innenlager, muss auch für den lokalen Laden viel transportiert werden. Du hast völlig recht, dass die Transportkosten übertrieben günstig sind und wir uns deshalb absurderweise Bananen aus dem Süden günstiger kaufen können als Äpfel vom Bodensee. Aber vermutlich müsste auch der lokale (Fahrrad-)Einzelhandel ordentlich die Preise andrehen, wenn das Prinzip des ökologischen Fingerabdrucks richtig umgesetzt würde.


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