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BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2015, 13:32 
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Hi Zusammen,
in den letzten Wochen haben ein paar Kollegen und ich mit der Entwicklung eines Salat-Lieferservice (http://www.salat.hamburg) experimentiert und die ersten 2 Prototypen am Markt getestet.
Im Kern geht es bei dem Projekt um die Auslieferung von fertigen Salaten an Endverbraucher. Wir richten uns mit dem Angebot an Kunden die auf der Suche nach gesunden, qualitativ hochwertigen Alternativen zu Pizza-Lieferdiensten etc. sind.
Nachdem wir in den ersten Tests die grundsätzliche Akzeptanz eines Salatlieferdienstes getestet haben, wollen wir nun eine dritte 3-6-monatige Langzeit-Prototypen-Phase anschließen, in der wir die gesamte Lieferkette aufbauen und das wirtschaftliche Potential des Projekts ganzheitlich prüfen wollen.

Neben gesunder Ernährung ist Nachhaltigkeit ein für uns wichtiges Thema.
So wollen wir beispielsweise Waren soweit möglich von regionalen Höfen beziehen. Aber auch die Auslieferung wollen wir so verantwortlich wie möglich gestalten.
In den ersten Tests haben wir einfach selber mit unseren Rädern den Salat ausgeliefert. Das ging eigentlich sehr gut und flott.

Nun stehen wir vor der Frage, ob wir grundsätzlich einen Lieferdienst im Innenstadtbereich Hamburgs via Fahrradzustellung abgebildet und vor allem skaliert bekommen.

Ein paar weitere eventuell relevante Infos:
- vorerst nur Mittagsgeschäft geplante (11:30-15:30)
- Zielumsatz von 100 Salaten täglich (anfänglich wird es deutlich weniger sein)
- erwartete Menge an Salaten pro Bestellung: 2 Salaten pro Bestellung
- Liefergebiet von max 5km Umkreis.
- start der Testphase im März 2015

Hierzu nun ein paar Fragen an euch als Experten und Szenekenner:
a) Wie schätzt Ihr allgemein die Machbarkeit ein, einen Lieferdienst via Fahrrad abzubilden.
b) Hat man eine realistische Chance ausreichend Fahrer dafür zu finden. Wenn ja wo und wie würdet Ihr suchen?
c) Wie sähe aus eurer Sicht ein faires Bezahlmodell aus und mit welchen Kosten muss man grob rechnen.

Es wäre toll wenn Ihr mir hier ein wenig weiterhelfen könntet.

Besten Dank,
Tom


Zuletzt geändert von tom am Mi 21. Jan 2015, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2015, 13:51 
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In der Innenstadt gibt es doch Dutzende aktive Kuriere. Ich würde keine eigenen Fahrer anstellen. Lohnt sich für euch und sie nicht. Ich würde eher versuchen mit den bestehenden Kurierbuden in Verhandlung zu treten und einen "Rahmenvertrag" aushandeln, so dass ihr nicht jede Tour einzeln bezahlt und eine Abholung binnen 10 min. gesichert ist. Zustellzeit müsst ihr selbst einschätzen. Vermutlich werden auch 8,9-Bestellungen gleichzeitig fertig und müssen in der Innenstadt verteilt werden. Das ist sicherlich attraktiv.

Andererseits besteht sicher die Möglichkeit 450€ Studenten-Jobber einzustellen. Da ist dann vermutlich die Fluktuation sehr hoch mit allen Pros und Cons.

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"Kilometerklopper unter den Radfahrern" (by Mistfink)


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BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2015, 14:07 
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Zitat:
Ich würde keine eigenen Fahrer anstellen. Lohnt sich für euch und sie nicht. Ich würde eher versuchen mit den bestehenden Kurierbuden in Verhandlung zu treten und einen "Rahmenvertrag" aushandeln

Vielen Dank für das super flotte Feedback.
Kannst du mir Kurierbuden empfehlen an welche du dich wenden würdest?


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BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2015, 14:32 
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Bin kein Hamburger...die großen drei findest du selbst. ;)

Anfragen. Evtl. auch gleich in Bezug auf Cargo Bikes. Da geht mehr rein, als in Kuriertaschen, incl. Kühlung etc...


Hier in LE gab es mal etwas ähnliches mit Bagel-Brothers. Keine Ahnung ob das noch läuft und wie das bezahlt wurde.

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BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2015, 22:04 
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ohne probleme machbar,in der schweiz alltag. siehe kurierzentrale.ch

eigene zuverlässige angestellte wirst du dafür wohl kaum finden. wirst wohl an ein kurierdienst wie inline fremdvergeben müssen.
in diesem fall wird wohl auf stundenbasis abgerechnet - etwa 20€+MwSt/h pro selbständigem kurier.

allerdings herrscht in eurer branche ein unglaubliches dumping,vorallem im lieferbereich.ich weiß nicht, ob es sich für dich lohnt.


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BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2015, 22:42 
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SXHC hat geschrieben:
Hier in LE gab es mal etwas ähnliches mit Bagel-Brothers. Keine Ahnung ob das noch läuft und wie das bezahlt wurde.
Die Bagels (Bagel-Brothers) werden in Hannover seit Jahren immer noch per Fahrrad ausgeliefert und regulär nach km abgerechnet. Es sind überwiegend Firmen-Stammkunden, die in der Mittagszeit beliefert werden.


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BeitragVerfasst: Do 22. Jan 2015, 11:11 
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Vielen Dank für den vielen weiteren Input.

Zitat:
Die Bagels (Bagel-Brothers) werden in Hannover seit Jahren immer noch per Fahrrad ausgeliefert und regulär nach km abgerechnet. Es sind überwiegend Firmen-Stammkunden, die in der Mittagszeit beliefert werden.
Das ist interessant. Für die Belieferung von Firmenkunden - mit vermutlich verhältnismäßig großem Bestellvolumen pro Fahrt - kann ich mir auch gut vorstellen, dass das funktioniert.
Für unser Konzept mit einer größeren Menge an Einzellieferungen wird das so schwierig.

Zitat:
eigene zuverlässige angestellte wirst du dafür wohl kaum finden. wirst wohl an ein kurierdienst wie inline fremdvergeben müssen.
Das mag jetzt blöd klingen, aber darf ich fragen warum das so ist? Ich kenne die Organisationsstrukturen im Kurriergeschäft überhaupt nicht. Fahren die Fahrer auf dem Markt immer nur exklusiv für einen Kurrierdienst, oder wie geht das in der Regel?

Zitat:
in diesem fall wird wohl auf stundenbasis abgerechnet - etwa 20€+MwSt/h pro selbständigem kurier.
Das stellt gerade für den Start eine potentiell realistische Option dar. Ob wir mit solchen Preisen letztlich starten und vor allem dauerhaft arbeiten können, müssen wir halt noch im Detail prüfen.
Danke aber auf jeden Fall schon mal für den Orientierungspunkt.

Zitat:
allerdings herrscht in eurer branche ein unglaubliches dumping,vorallem im lieferbereich.ich weiß nicht, ob es sich für dich lohnt.
Absolut richtig. Die Frage ist halt, wieweit man das Dumping mitmachen muss. Wir werden versuchen, dieses Dumping auch im Mittagsgeschäft nicht so mitzugehen. Ob der Markt das annimmt, werden unsere nächsten Tests zeigen.


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BeitragVerfasst: Do 22. Jan 2015, 16:18 
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Ich glaub, ich versuch mal, Herrn Kirsch hierherzubeordern, vielleicht kann der weiterhelfen...

LG
Anna


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BeitragVerfasst: Do 22. Jan 2015, 20:19 
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naja,spätestens im typischen hamburger siffwetter werden deine 450€-teilzeitkräfte,die du wohl aus irgendwelchen begeisterten,aber völlig unerfahrenen studenten rekrutieren wirst,kein bock haben oder die leistung wird halt erheblich nachlassen.kennst du einen pizza-service,der ausschließlich per bike liefern lässt?

fahrradkuriere sind mit einem vermittler ausgelastet,man kann sich ja nicht zweiteilen.
letztlich aber alles eine preisfrage,wenn du ein attraktives angebot machst,wirst du auf dem arbeitsmarkt auch fündig.

oder du machst halt einen regulären auftrag bei einem kurierdienst wie inline...


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BeitragVerfasst: Do 22. Jan 2015, 22:02 
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Moin!

Ich bin aus Hamburg und fahre da sogar wirklich Kurier (bin seit Einigem hier im Forum nicht mehr aktiv – wie ist so die gefühlte Bilanz der Fahrradkurier-Forianer bezüglich Kurieren und nicht-Kurieren?).

Bagel Brothers fahren mit uns, wie Delle weiter oben schon schrieb, und bezahlen nach unserem regulären Tarif (seit Oktober die Anfahrt 4,50 und pro Kilometer 1,30).

Feste Fahrer könnte ich mir aus studentischem Volk vorstellen, die (aus meinem Bekanntenkreis) sich ja über jeden kleinen Job freuen, selbst wenn sie natürlich gern mehr hätten. Könnte auch Ausbeutung der studentischen Notsituation sein, keine Ahnung ;) Das mit dem Scheißwetter wird aber schon stimmen, kann mir gut vorstellen, daß dann die festen Fahrer auch mal "krank" zuhause bleiben. WOBEI das bei Kurierfahrern natürlich auch so ist, aber die übrige Fahrerzahl der Mutigen trotzdem höher ist – von vierzig Fahrern bleiben bei elf Windstärken (neulich grad) dreißig Fahrer zuhause, aber dann sind immernoch zehn auf der Straße.

Ich glaube, daß die Kurierbudenpreise sich in Hamburg ziemlich ähneln, hab ich allerdings auch nicht kontrolliert. Die schnellsten "Rausholer" sind wir bei inline, sagen viele Kunden, an zweiter stelle kommt wohl die Kurier-AG, dann die Funkpiloten, weiter weiß ich nicht, aber vermutlich analog zur Größe des Fahrerstammes: mehr Fahrer=mehr Präsenz=mehr Verteilung in der Stadt=schneller irgendwo sein können. Servicelöcher gibts bei uns aber auch, wenn zB grad in irgendeinem Stadtteil partout keiner erreichbar ist und zB auch keiner "dort endet". Im Schnitt haben wir Vermittlungszeiten zwischen drei und neun Minuten, je nach Weihnachtsgeschäft oder Neujahrs-Loch – und nach Tourenvermittlung an den Fahrer ein Soll von maximal zehn Minuten zum "Rausholen" – schätze ein Mittel von fünf Minuten. Öfters stehe ich beim Kunden, der grad erst den Hörer aufgelegt hat, am häufigsten so 15min danach, sehr selten aber definitiv dann und wann auch mal ne halbe oder dreiviertel Stunde.

Ich hoffe, eine realistische Zeichnung der Hamburger Situation gemacht zu haben, und daß sie etwas hilft :)

[Edith äußerte sich der Grammatik wegen]


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BeitragVerfasst: Do 22. Jan 2015, 22:36 
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soll er jeden einzelnen salat als tour aufgeben?


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BeitragVerfasst: Fr 23. Jan 2015, 00:10 
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@ Kiwi: Wie schon von Fuffich aus "Tortour de Berlin" vor Jahren schon zurecht angemerkt wurde, ist die "Rausholzeit" beschiss an den Kunden. Letztendlich zählt die "Zustellzeit". Bei einem Rucksack voller Bagels kann ich mir zusätzliche Sendungen allerdings nicht vorstellen.

Übrigens, die Anfahrt inkl. 1. km liegt hier seit ca. 2007 leider immer noch bei 4,90 € und 0,90 € je weiteren km :shock:


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