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BeitragVerfasst: So 25. Mär 2007, 03:56 
Jan, ich respektiere Deine Zeilen hier ( bezog sich auf diesen Beitrag ) und wenn ich hier versuche klar zu denken, komme ich immer wieder auf das selbe Resultat:
Es darf nur noch eine Kurierfirma geben in ganz Deutschland oder noch besser auf der ganzen Welt!
Wenn wer verletzt ist, muß die Gemeinschaft dafür sorgen, daß derjenige gutes Futter bekommt und eine warme gemütliche Bude zum Regenerien hat.
Wenn es nur noch eine Firma gibt, haben alle Kuriere nur ein Drittel (geschätzt) der Arbeit, weil sie weniger fahren müssen und gleichzeitig mehr Kunden bedienen.
Das Ziel muß immer sein, daß alles sauber läuft und der Arbeiter nach Arbeitsende noch Freizeit hat und sich um Hobbies kümmern kann.
Wenn weniger gearbeitet wird, sinkt auch das Verletzungsrisiko.

Auch wenn ich damit jetzt völlig aus der Reihe tanze in der derzeitigen Welt, in der Rolle fühle ich mich mittlerweile wohl:
# Nach meinem Schädel geht es auf dieser Welt nur mit Monopolen weiter.
# Konkurrenten sind sinnlos.
# Der Spruch " Konkurrenz belebt das Geschäft" ist nur ein Synonym für eine Art Bürgerkrieg, in dem GEGENEINANDER gekämpft wird, was absolut abträglich ist.
# Es sind sehr wenige Leute, die überhaupt noch FÜR eine Sache aus dem Bett steigen.
# Das Leben für ein Ideal spornt die Menschen an und wenn sie kooperieren geht es viel besser wie alleine.

Heutzutage ist logistisch so viel möglich durch Computer und co., daß eine Firma alleine alles bewerkstelligen kann, was früher zehn Firmen machten. Das Ziel davon ist, daß die Leute weniger arbeiten müssen und mehr Freizeit haben für den Nachwuchs und gesellschaftliche Sachen allgemein, sprich für das eigentliche Leben.

<hr>Ich bin vom sturen Thema abgekommen, weil es hier in meinen Augen um viel mehr geht, als nur um eine Kasse für Verletzte.

Es geht auch um die Firmen und es geht auch um die Kunden, die verdammt nochmal bei einer Kurierfirma bleiben sollen, obwohl irgendwelche Idioten alles billiger anbieten. Denn im Endeffekt ist eine billigere Kurierfirma genauso teuer oder noch teurer wie eine andere, weil überlastete Arbeiter ein höheres Verletzungsrisiko haben und dadurch der Kunde dann doch wieder mit höheren Versicherungsbeiträgen drauf zahlt!
Das müssen die Kunden endlich verstehen und die Firmen sollen endlich alle dicht machen für eine gemeinsame Firma, denn dann muß viel weniger für Verletzte ausgegeben werden!

Edit: Ich weiß, ich hab da etwas träumerische Ansichten.
Ihr könnt sie gerne kritisch durch den Kakao ziehen wenn ihr wollt.


Zuletzt geändert von kokosadun am Mo 26. Mär 2007, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So 25. Mär 2007, 22:01 
Mit Ideen sollte man sich ausseinandersetzen und sie nicht durch den Kakau ziehen. ;)

Ich seh das anders. In Berlin versucht gerade eine neue Firma, zu 100% auf den Computer zu setzen, was die Auftragsannahme, -vermittlung und -abrechnung betrifft. Ich würde mich nicht so abhängig machen von einem Medium.
Ein zweiter Punkt. Global ließe sich dies momentan auch gar nicht umsetzen, denn nicht überall sind die Voraussetzungen gleich.
Ich war damals in Mexiko froh, dass ich meine Fracht aus dem letzten Winkel innerhalb von 5 Tagen nach Berlin brachte. Das lief über lokal agierende "Messenger", die mit übergeordneten Firmen kooperierten. Ein Großer ist viel zu träge und wer das Monopol hat, dem kann letztendlich egal sein, wie lang die Sendung braucht. Die Hauptsache ist der Kunde bezahlt und wenn nicht, gibts ne Mahnung!

Ideale darf man haben, aber nie aus den Augen verlieren, was real umzusetzen ist.


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BeitragVerfasst: So 25. Mär 2007, 22:14 
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Registriert: Fr 9. Jun 2006, 07:18
Beiträge: 992
Dass bestimmte Dinge (oder eben auch Dienstleistungen) einen bestimmten Preis haben, ja wenn die Leute das verstehen würden. Aber dafür müsste man sich eben etwas auskennen, was ein angemessener Preis ist und was nicht, um nicht über den Tisch gezogen zu werden. Sonst hilft nur den niedrigstmöglichen Preis zu suchen, aber der ist halt nicht unbedingt immer der Beste. (Natürlich ist z.T. auch die Frage, ob jemand überhaupt einen angemessenen Preis bezahlen WILL.. aber ich denke meistens ist das Problem schon das mangelnde Wissen)
Ich glaub allerdings, in den Firmen weiß man das heute noch eher als der Privatdurchschnittsdödel (kommt von dem ganzen Geizistgeil-Blödsinn, wo kleinere Läden halt einfach nicht mitkönnen..)

Aber kokos, hast du keine Bedenken dass diese riesige einzige Firma vielleicht irgendwo nicht so ganz "perfekt" sein könnte, sprich ihr Monopol ausnutzt und z.B. eben gerade nicht, um gute Arbeitsbedingungen zu schaffen? Was dann? Gegen so ein Monster kommt niemand mehr an.
Theoretisch wäre das natürlich supereffektiv, das gäbe endlich mal wieder schöne Kombinationen, weniger Kilometer ohne Ladung, und die Organisation und alles kann man natürlich auch viel effektiver hinkriegen. Das ließe Spielraum für nette Ausrüstung und gute Bezahlung... aber in der Praxis dürfte es eher aufs Gegenteil hinauslaufen, bescheidene Bezahlung, mehr Stress, das Geld bleibt in der Firma und nicht bei den Fahrern.. wenn ich mir jedenfalls so manche existierenden (Quasi-)Monopole anschaue finde ich das gerade nicht nachahmenswert..
Was nicht heißt das sinnloser Wettbewerb und großer Konkurrenzdruck die Lösung wären. Das ist natürlich auch Mist.. aber immerhin hat man noch die Möglichkeit zu einer (kleineren?) Firma zu gehen, die weniger gewinngeil ist. Und mit gutem Willen könnte man das ganze bestimmt auch effektiver und besser hinkriegen ohne gleich alle Firmen zu verschmelzen. (Vorrausgesetzt die Leute wirtschaften verantwortungsvoll, was aber mit einer Riesenfirma ja erst recht unbedingt nötig wäre)
Z.B. könnte man die Auftragspools ja durchaus verbinden, und einen Auftrag, wenn er sich bei einem Fahrer einer anderen Firma besser einbauen lässt, evtl. gegen eine kleine Vermittlungsgebühr weiterzugeben..

Zitat:
Heutzutage ist logistisch so viel möglich durch Computer und co., daß eine Firma alleine alles bewerkstelligen kann, was früher zehn Firmen machten. Das Ziel davon ist, daß die Leute weniger arbeiten müssen und mehr Freizeit haben für den Nachwuchs und gesellschaftliche Sachen allgemein, sprich für das eigentliche Leben.


Das trifft ja nicht nur auf diese eine Branche zu, sondern ist eigentlich fast allgemeingültig. Früher wurde viel härter gearbeitet um sich das leisten zu können was für uns heute vollkommen selbstverständlich ist, und ich hab so den Eindruck, viele Leute wissen gar nicht mehr so recht wohin mit ihrem ganzen Geld (trifft natürlich weniger zu für das andere Extrem bei Stundenlöhnen um oder gar unter 5€..)
Wer eine vernünftige Arbeitsstelle hat, sollte jedenfalls heute wirklich keine Probleme (höchstens Luxus-Probleme) mehr haben, gut davon leben zu können. Und wer dann noch Geld übrig hat fröhnt dem Konsum, mehr oder weniger sinnvoll, jedenfalls immer mehr, mehr, mehr..
Viel Zeit für Familie oder Leben scheinen die meisten aber nicht zu haben, vernachlässigte Kinder und Beziehungen, gibt da denke ich mehr als genug Studien.
Viele Menschen könnten sicher 5-10 Stunden weniger pro Woche arbeiten und könnten immer noch sehr gut davon leben (natürlich nicht mehr so viel sinnlos konsumieren..), und so viele Arbeitslose wie es hier gibt frage ich mich erst recht, wieso das nicht gemacht wird. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass alles auf Geld und Konsum ausgerichtet ist. Was früher vielleicht seine Berechtigung hatte, wenn es an Nahrund oder Kleidung mangelte. Aber die Zeiten sind schon länger vorbei, und Überfluss ist eben gerade nichts Positives. Heute muss man ja schon Ratgeber lesen, um sein Leben zu entkomplizieren. Irgendwie ist man da doch ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen, oder?

Was ich damit eigentlich sagen will: Man könnte es besser machen. Deutlich besser, und zwar für alle. Aber irgendwie geschieht eher das Gegenteil. Wieso sollte das in einer großen Kurierfirma anders laufen als sonst überall in der Gesellschaft bzw. Arbeitswelt?


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BeitragVerfasst: Mo 26. Mär 2007, 08:00 
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Beiträge: 3399
Wohnort: München
In vielen Punkten muss (will) ich da Hirni recht geben.

Ich bin nicht der Meinung, dass eine grosse Firma alles "gut" macht. Monopole kennen wir ja von früher (siehe Post, sowohl für Zustellung als auch Telekommunikation) und sich das zurückzuwünschen würde als Folge die Planwirtschaft haben. Ich denke aber das richtige System ist schon die soziale Marktwirtschaft, wobei eben der soziale Anteil an diesem System in den letzten 15-20 Jahren massiv zurückgegangen ist und die Proteste dagegen bisher nur ausblieben, weil die Bürger mit Konsumgütern zugemüllt und ruhiggestellt wurden.

Was tatsächlich Lebensqualität bedeutet verwischt sich bei uns immer mehr - viele denken dies muss finanzielle Sicherheit und ein grosses Auto bedeuten - in südlicheren Ländern geht man da gelassener ran und hat häufig trotz niedrigerem Einkommen und weniger Konsum ein höherwertiges Leben mit Familie und Freizeit...

Auch was Hirni sagt über die Preise sehe ich ähnlich - wie kann im Winter eine Schale Erdbeeren, importiert über tausende Kilometer aus Spanien teilweise nur 1,- Euro kosten, oder ein tiefgekühltes Hähnchen, ehemals ein lebendes Tier, das grossgezogen wurde, ab 1,11 Euro ??

Welt verkehrt!!!

Und so lange da die Schere zwischen arm und reich, Gross- und Geringverdiener, Konsumanreiz und tatsächliche Notwendigkeit so weit auseinanderklafft und kein Mittelweg gefunden wird, so lange denke ich werden sich unsere Probleme noch verschärfen...

_________________
...net ois, wos an Wert hat, muss a an Preis ham - aber mach des amoi wen kloar! (W.Ambros)


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BeitragVerfasst: Sa 31. Mär 2007, 20:05 
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Registriert: Di 12. Dez 2006, 20:15
Beiträge: 285
Da fällt mir gerade ein Spruch ein: "Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden gerechte Beute solcher Machenschaften."

Denn wer das teure kauft, verliert im schlimmsten Fall etwas Geld. Wer das billige kauft, verliert meist Geld und Ware.


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