
Hallo in die Runde,
ich muss heute leider mal von einem unschönen Ereignis berichten.
Bei uns arbeitet ein 54-jähriger Fahrradkurier, der seit längerer Zeit Hartz 4-Empfänger ist, weil er leider keinen Job mehr findet. Er fährt sehr fleißig ordentlich und schnell, hat auch in der Vergangenheit alles das gemacht, was ihm die ARGE aufgetragen hat. 1 Euro-Jobs (u. a. auch als Hausmeister in einem Kindergarten). Natürlich ist der 400 Euro-Job gemeldet; wozu ich sagen möchte, dass bei voller Auszahlung von den 400 Euro im ALG II-Bezug ganze 160 Euro übrig bleiben. Deshalb lassen wir ihn auch weniger fahren, damit er mehr frei hat und der Abzug im Verhältnis nicht so hoch ist.
Als erstes wurde er plötzlich von seiner neuen "Hartz 4-Tante" bedrängt, wieso er nicht hauptberuflich bei uns fahre (geht nicht, ist im Umsatz nicht drin). Und das UNVERSCHÄMTE kam gestern:
Die SB fragte ihn, wann denn seine Mutter sterbe und er erben könnte, damit sie ihm keine Stütze mehr zu zahlen brauchten!
Anmerkung: Sie hat ein kleines Häuschen, das nach dem Tode ihres Mannes (also dem verstorbenen Vater unseres Kollegen) ihr gehört.
Der Kollege hat jedoch eine eigene Wohnung, und da er mit 54 Jahren älter ist als 25, muss er wohl nicht bei seiner Mutter wohnen, das ist wohl logisch.
Leider ist unser Kollege ein wenig befangen, sprachlich etwas unsicher und neigt von daher zur Unterwürfigkeit. Mit den Nerven ist er fix und fertig, so dass wir anderen für die nächsten Tage seine Touren übernehmen und unter uns aufteilen.
Also ich hätte der Sachbearbeiterin eine geknallt. Zumindest kann man sich doch über so etwas bei der übergeordneten Dienststelle beschweren, oder was hättet ihr gemacht?