Gestern war Dienstag. Und dienstags ist die Welt nicht in Ordnung,
so wie sie es freitags ist. Nein, sie führt einem klar die ewigen, selben Probleme
vor Augen. Oder besser gesagt, man stellt sich einfach nur Fragen:

Warum fällt das gute Wetter ausgerechnet auf den mageren Dienstag aus,
und teilt den Touren-Kuchen noch kleiner, in dem es Hipsteriere hervorlockt ?
Warum gibt es gibt es überhaupt Hi... Teilzeitler, die nach Abzug der Pauschale
weniger als den Lohn einer Putzfrau in den Händen halten? Wie hart wird der
überüberüberübernächste Dienstag sein ? Und wird ihn der Freitag ausgleichen
können, so wie er es jetzt noch kann ? Welche Kunden werden als Nächstes
abgeworben ?

Und das ist wohl das Thema... dem Jahrtausendsommer soll anscheinend der
Jahrtausendwinter zuvorgehen. Tja... der spärliche Umsatz wird zwangsweise
noch kleiner, vorallem wenn man sich auf die Fresse packt oder/und krank
wird. Die Pauschale, sonstige Fixkosten und Bierpreise bei den 6Days bleiben aber
gleich. Wie sehen eure Strategien aus um zu überwintern ? Wie sieht's aktuell
mit der Hilfe vom Vaterstaat aus, wenn der Einnahmenüberschuss in einem Monat
kleiner als das Existenzminimum ist ? Welche Genossenschaft springt aktuell denn
wirklich ein, falls man z.B. bei Glätte übel stürzt ?

Eigentlich wären diese ganzen Probleme nicht, wenn der aktuelle Trend nicht zur
Spaltung gehen würde, weil jede kleine Amöbe ein hohes Tier spielen will, sondern
im Gegenteil zur Vereinigung. Eine einzige große Bude mit massenhaft Touren für
viele Fahrer, bester Service für den Kunden und beste Kombis für den Kurier, fernab
vom Preisdumping und Konkurenzk(r)ampf. Die alten inline-Zeiten haben genau das doch
gezeigt und bewiesen. Auch Hamburg ist jetzt doch das beste Beispiel, wo inline
noch richtig groß ist.

Naja... es ist ja schon Mittwoch.

Wow Herbstkoller?
Dienstags ist meist gut bei uns. ^^

_________________
zum Leben zu wenig, zum sterben so wie so.

Der Dienstag kann auch nur symbolisch sein.
Schönrechnerei nach Momentaufnahmen ist
auch ein oft vertretenes Problem, da hast du Recht.

Eigentlich war ich aber eh nur gespannt, was der mit 3
Buchstaben dazu schreibt.

_________________
"ente ist nicht meins, find ich eklig. oder wabbelig, meistens trocken."
Karlsson

ich auch.

_________________
"the drugs don't work? me neither!"

ich hab drei buchstaben!

und eigentlich freue ich mich (teilweise) auf noch so einen winter, wg. dem portemonaie...
andererseits sar es körperlich und nevlich teilweise ziemlicher streß, glaube mit 26 stürzen war ich
spitzenreiter in hh, zumindest was inline anbelangt...
aber eigenlich tue ich mich schwer damit, jetzt wieder kälte, regen, matsch, schnee, durchgedrehte autofahrerInnen,
die fahren als würden sie da drinnen naß werden...aaaaaaaaaaaaaaaargh!

_________________
"das schlimmste ist, wenn das bier alle ist."

Den mit dem Moderationshütchen meinte ich.

Selbstverständlich, bin ich aber mindestens genau so auf andere Antworten gespannt.

Ich kann mich grade kaum retten vor potentieller Arbeit. Mir wurde heute angeboten für absehbare Zeit jeden Tag fahren zu können, musste aber absagen wegen Uni und so.
Hier in trier brauchen wir sicher noch jemanden.
Herr Müders, schon mal über einen Wohnortwechsel nachgedacht?

und dienstags ist die welt doch in ordnung...

http://dienstagswelt.blogspot.com/

_________________
Life is like riding a bicycle. To keep your balance you must keep moving. A.E.

Falls Du zufällig mich meinen solltest: ich sach' da nichts mehr zu. Es ist eh hoffnungslos.

Heute im tiefen Lichtenberg Grundpreis-Autotouren weggefahren, weil die Mitte tot und von Schönwetterfahrern überfüllt war. Ordnerbriketts auf die Rostkreuz-Baustelle bringen usw. Das macht der Durchschnitts-Hipster nicht, wenn man da quer durch die Baustelle zwischen den Betonmischern durchhoppelt könnte ja Sand aufs Goldkettchen kommen. Dahlem-Schöneberg war morgens auch dabei. Wedding-Tiergarten-Zehlendorf dann nachmittags auch. In den Ecken der Stadt, wo man nicht posieren kann, da bleiben noch Touren übrig, die man nehmen kann. Bzw. noch besser: da braucht man nicht zu kämpfen, da werden sie einem vom Funker sogar aufgeschwatzt.

WAAAAAAAS???? ich habe 2 gehabt, und einer davon war quasi zu fuss (als ich dem auto zu entsteigen versuchte).
und ich BIN den GANZEN scheisswinter gefahren! naja. aber langsam. wie eine oma. ging doch aber auch gar nicht anders.

_________________
"the drugs don't work? me neither!"

kann man doch gleich Pfandflaschen sammeln gehen.
5 Touren und dreimal soviel Leerfahrt ? ohje...

Nee, waren schon ein paar Touren mehr. Man glaubt es kaum, von der City nach Freehain zeitweilig sogar tatsächlich mal mit doppelter Fuhre zwischendurch. Was ja mittlerweile in dieser Stadt auch selten ist.

Aber stimmt schon: eigentlich müßte man in der Zeit den doppelten Umsatz einfahren können.

wie gesagt, gäbe es eine große vereinte bude,
gäbe es auch an jeder ecke einen kunden, bei
großer fahrerzahl auch ohne service-probleme...

naja... die leerfahrten bringen einen auf dauer um,
sowohl körperlich als auch finanziell

Bei den größeren Zentralen ist die Kundendichte theoretisch gegeben. Das hilft aber nicht, wenn das Geschäftsleben so komisch holprige Synchronwellen in der ganzen Stadt hat, wie man es (nicht nur im Kuriergeschäft) seit einigen Jahren bemerkt.

Wären es nicht mehrere, sondern eine fette Zentrale, würde das eigentliche Problem exakt so bestehen bleiben, wie es ist: in Spitzenzeiten werden unendlich viele Kuriere mal für 2 Stunden gebraucht, anschließend stehen sie 4 Stunden dumm rum, um dann wieder für 'ne Stunde schwer Action zu bekommen. Damit eine Zentrale "funktioniert", muss sie ihre Fahrerkapazitäten so einstellen, dass die Lastspitzen zumindest so leidlich abgetragen werden können. Also die Kunden nicht abspringen. Die einzige Stellschraube, die eine Kurierzentrale hat, um Lastspitzen abzuflachen, ist die zum Kunden hin kommunizierte Abholzeit. Bei Zentralen, die z. B. nicht "Abholung in 15 min" versprechen, sondern wo 'ne halbe Stunde auch noch in Ordnung ist, bestehen deutlich mehr Spielräume für Kuriere. Manche Kunden lassen sich mit solchen Abholzeiten aber schon nicht mehr gewinnen.

Das andere Problem, was die Zentralen - oder auch "eine große Monopolzentrale" - hat/hätte, ist eben die undefinierte Fahrerverfügbarkeit: dadurch, dass eben die Fahrer alle so leidlich selbständig sind, besteht keine Weisungsbefugnis. Insbesondere nicht bzgl. Arbeitszeiten oder sinnvoller Verteilung im Stadtgebiet. Der Schönwetter-Hipster-Effekt sorgt dann dafür, dass die Zentralen schon wegen dieser Leute Überkapazitäten schaffen müssen - um eben die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass auch bei Regen am Monatsletzten noch genug Fahrer da sind.

Es gibt ja durchaus schon Ideen, wie man rein theoretisch die Situation für die Fahrer optimieren könnte. Die werden ja auch vereinzelt in der Stadt in mindestens einer Kleinzentrale ausprobiert. Allerdings tauchen da dann plötzlich ganz neue Probleme auf. Und was unterm Strich rauskommt ist bezogen auf das Arbeitsaufwand-zu-Verdienst-Verhältnis letztlich auch nicht besser.

Bleibt bis auf weiteres wohl nur, dass man sich als Fahrer irgendwie jeden Tag wieder neu seine Nische im Geschäft suchen muss. Wobei ich persönlich die Leeranfahrten nicht so dramatisch finde. Standzeiten in unschönen Freistellbezirken bei Kälte und Nässe nerven mich viel mehr. Vor allem wenn dann die Gesamtlage bei manchen Zentralen noch sehr intransparent ist und man entsprechend wenig Möglichkeiten hat, sich irgendwie "vorausschauend" zu verhalten.