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 Betreff des Beitrags: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 14:09 
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Guten Tag werte Kurier-Gemeinde,
Ich denke momentan darüber nach Fahrradkurier zu werden (Berlin). Ob direkt Hauptberuflich oder anfangs eher Nebenberuflich weiss ich noch nicht genau.
Nun gibt es aber eine breite Palette an Dingen die man machen muss, Beispiel: Gewerbeschein, ich versuche mich schon seid ein paar Tagen hinein zu fuchsen in die Steuerfragen, dahingehend wollte ich einmal anfragen wie es aussieht: Gewerbesteuern fallen erst ab einem Ertrag ab 24,500€ an? und die Einkommenssteuern fallen wohl mit den normalen 19% an? Fallen darüber hinaus noch steuerliche dinge an über die man bescheid wissen muss? oder weitere rechte und pflichten denen man mit dem Gewerbeschein nachkommen muss?

Weiter geht es mit Kranken und Rentenversicherung, dieser werden bei hauptberuflichem Gewerbe ja selbst eingezahlt bzw. müsste wohl eine private Kranken und Rentenversicherung angestrebt werden oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 14:31 
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Ganz wichtig: Berufsgenossenschaft (Unfallversicherung). Seltsamerweise ist die BG Großhandel und Lagerei für Fahrradkuriere zuständig (dafür aber auch preiswert).


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 17:48 
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ab 8000€/jahr fällt EkSt an
ab 24500€/jahr fällt GwSt an
Ust ist durchlaufender Posten, 19% sind immer abzuführen abzgl deiner getätigten Vorteuer

Beispiel: Umsatz 1000€ + 190€ MwSt/Ust // Ausgaben 100€ netto + 19€ Mwst/Ust für Fahrradartikel
abzuführen sind 171€ an den Fiskus in den ersten 6 Monaten jeweils am Monatsende, später im Quartalsrythmus

obendrauf kommt nochmal Soli und Kirchensteuer, falls Mitglied. Und der IHK Zwangsbeitrag nach dem ersten Jahr, ca. 200€.
In der Berufsgenossenschaft ist man auch automatisch Mitglied, ca 200€-500€ Jahr

Krankenversicherung ist Pflicht, ca. 250€-300€ Monat. Rentenversicherung nicht.

realer Verdienst ist nach all dem unterm Mindestlohn! viiiiiieeeeel Spaß!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 20:31 
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Als Kleinunternehmer unter 19.000 € Jahresumsatz, ist keine MwSt. fällig. Das muß bei der Gewerbeanmeldung allerdings angegeben werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 23:00 
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damit kriegt man keinen vertrag bei der vermittlungszentrale


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Fr 22. Jul 2016, 00:00 
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Das hatten wir erst vor kurzem. Schlechte/unfähige Zentrale


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Fr 22. Jul 2016, 00:25 
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nein, die kunden wollen einfach netto-preise zahlen


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Fr 22. Jul 2016, 01:15 
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Ähhhmmm - wenn ein Kleinunternehmer keine MwSt. berechnet, sind das Netto-Preise :patsch:
Es ist Sache der Zentrale, das dem Unternehmer gegenüber abzurechnen :ohno:


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Fr 22. Jul 2016, 18:43 
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Ok, also eine menge gebühren die in eine menge Kassen fliessen… so das bei der Beispiel Rechnung man nur auf etwas um die 750 € kommen würde?
Aber wenn man vollzeit als kurier fährt, also 8-10 stunden täglich 5 tage die Woche dann kommt man doch auf mehr als 1000€ oder etwa nicht? (Bemerkung: von Berlin ist die rede)
Also gelistet haben wir:
Staatskasse
Solizuschlag
IHK
BRFG
K-Versicherung (Privat)
Rente (Privat/Optional)

Im großen und ganzen wird das Fahrrad.Kurier dasein doch arg beworben mit hohen Verdiensten und Beteiligungen, was ist damit? Kommt das etwa wirklich nicht hin oder malt Sattelstütze es gerade nur reichlich schwarz?


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Fr 22. Jul 2016, 20:02 
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Noch eine Frage hinterher: wie hoch ist im normalfall die Beteiligung pro auslieferung bei einer guten firma?


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Fr 22. Jul 2016, 21:22 
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Am besten mal bei verschiedenen Zentralen nachfragen. Manche nehmen eine monatliche Pauschale und zahlen dafür bis zu 80% aus, bei anderen kann die Auszahlung bei 40 - 60% liegen. Im Ideallfall, kann man bei 40% sogar angestellt sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Sa 23. Jul 2016, 15:13 
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delle hat geschrieben:
Ähhhmmm - wenn ein Kleinunternehmer keine MwSt. berechnet, sind das Netto-Preise :patsch:
Es ist Sache der Zentrale, das dem Unternehmer gegenüber abzurechnen :ohno:


die grenze liegt übrigens bei 17.500€ umsatz/anno, darüber werden in jeder zentrale einige kommen.
die vermittlungszentralen stellen sammelrechnungen im namen der kuriere und da gäbe es unstimmigkeiten.

genauso auch in der internen abrechnung, die rechnung der zentrale an den kurier wäre einfach 19% höher,
da der kurier nicht vorsteuerabzugsberechtigt ist.

und lass mal deine arroganten smileys stecken.

die kosten für die vermittlung belaufen sich in berlin auf etwa ein drittel des netto kurierumsatzes, die eigenen
kosten des kuriers liegen bei etwa 20%, und das mal eher positiv gerechnet.

üblicher umsatz eines bikers liegt bei einem vollen monat zwischen 2000€-3000€. der reale verdienst wäre die hälfte.

viel spaß :daumen:

Asharath hat geschrieben:
Im großen und ganzen wird das Fahrrad.Kurier dasein doch arg beworben mit hohen Verdiensten und Beteiligungen, was ist damit? Kommt das etwa wirklich nicht hin oder malt Sattelstütze es gerade nur reichlich schwarz?


nein, das nennt sich zielgruppenorientierte werbung. die kuriere sind kunden und geldbringer der zentrale, nicht die leute, die anrufen...

die meisten kuriere, besonders im autobereich sind dauerarbeitslose mit wenig bildung.
natürlich haben die von tuten und blasen keine ahnung und steigen drauf ein, stellen jedoch nach paar monaten fest,
dass es genau so ein hartz4 niveau ist und sind wieder weg. kein problem, vor der tür warten immer genug andere
um für paar monate abgekocht zu werden.

ich male nichts schwarz, die realität sieht halt so aus. viele biker sind auch jahrelang glücklich damit - bisschen geld, bisschen radfahren.
das definiert jeder selbst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Sa 23. Jul 2016, 17:02 
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Asharath hat geschrieben:
Kommt das etwa wirklich nicht hin oder malt Sattelstütze es gerade nur reichlich schwarz?

Die Einschätzungen von Sattelstuetze - auch die im Folgebeitrag - sind nach meiner Einschätzung zu 100 % zutreffend.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Sa 23. Jul 2016, 18:47 
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sattelstuetze hat geschrieben:
... und lass mal deine arroganten smileys stecken.
Das ist keineswegs arrogant. Ich habe selbst jahrelang eine Kurierzentrale betrieben UND eine eigene Abrechnungssoftware geschrieben. Die Unterscheidung zwischen Unternehmer und Kleinunternehmer ist genauso einfach wie die MwSt.-Sätze 7 und 19% im Einzelhandel. Eine Betriebsprüfung seitens des Finanzamtes ist übrigens bestens verlaufen :keeks:


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Mo 25. Jul 2016, 13:02 
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...ich misch mich da mal ein :)

Meiner Beobachtung nach decken sich die Angaben von nachtregen und sattestuetze zuverlässig mit den aktuellen Marktbedingungen in Berlin.

der Job Fahrradkurier ist halt im Prinzip vorrangig nur als Job zu machen - sprich: Studenten und Lebenskünstler kommen damit aus, Normalos stoßen da meist früher oder später an die Grenzen.

Um Mißverständnisse vorzubeugen - nach meiner Lesung der Postings hat sattelstuetze nicht die Postings von delle als arrogant betitelt, sondern die darin platzierten Smileys, die an den gewählten Stellen auch bei mir etwas großväterlich rüberkommen... :sing:
Nix für ungut....

_________________
...net ois, wos an Wert hat, muss a an Preis ham - aber mach des amoi wen kloar! (W.Ambros)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rechtliche Anfänge
BeitragVerfasst: Mo 25. Jul 2016, 17:01 
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Registriert: Mo 14. Jul 2014, 17:19
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übrigens nur mal so als tipp: die zentralen die am lautesten nach neuem personal trommeln,
suchen nicht weil sie skalieren und expandieren, sondern weil denen die stammbelegschaft
meist wegen schlechter bedingungen wegläuft.

also nicht ganz naiv an die sache rangehen..


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