Hallo ek-ace!
ek-ace hat geschrieben:
Ich habe schlechte Erfahrungen mit einer Tätigkeit auf Gewerbeschein gemacht, bei der ich nur mit einem Anwalt wieder rausgekommen bin.
Ich nicht, bei mir lief alles glatt!
ek-ace hat geschrieben:
das Gewerbeamt bzw. Finanzamt wollte nochmals 25.000 DM als Vorsteuer.
Die Summe 25.000 DM klingt sehr unrealistisch, wenn sie wirklich "Vorsteuer" sein soll. Der Begriff Vorsteuer beschreibt dasselbe wie Mehrwertsteuer oder auch Umsatzsteuer und das sind diese derzeit 16%, die man zum Umsatz mit dazu bekommt.
ek-ace hat geschrieben:
.. bin auch weisungsgebunden, aber genau das bist Du in einem Unternehmen, welches Fahrradkuriere beschäftigt auch, schließlich bekommst Du von ihnen Deine Aufträge, bist zeitlich und örtlich genauso gebunden, Du tust was sie Dir sagen.
Also war das ein kleines Eigentor, denn Fahrradkuriere sind nichts weiter als Handlanger
Das ist so nicht richtig.
Anscheinend kennst Du den Beruf Fahrradkurier nur vom Hörensagen. Direkt weisungsgebunden ist bei uns niemand. Es gibt bestimmte Pflichten die man gegenüber seinen Mitarbeitern hat, die aus rein sozialen Gründen eingeführt wurden und eigentlich ohnehin selbstverständlich sind. Die Kuriere bewerben sich hier um die Aufträge am offenen Funk, wo jeder einzelne Auftrag vorgelesen wird. Direkt disponiert werden nur Aufträge, die man in wenigen Minuten abholen kann und Aufträge, die aus irgendwelchen Gründen von keinem anderen in absehbarer Zeit gefahren werden können.
Die Aufträge werden im Großen und Ganzen den Kurieren
angeboten. Wer viel Hunger hat nimmt sich viel, und wer auch mit weniger zufrieden ist, der nimmt sich eben weniger.
Um zu arbeiten gehen wir schließlich in die Arbeit und wer keine Lust hat, kann im Endeffekt auch zuhause bleiben, was viele Kuriere durchaus auch öfter mal bringen, also von "absolutem Gehorsam" keine Spur.
ek-ace hat geschrieben:
Um das Ganze mal rundlich abzuschließen, gehe ich davon aus, dass es rein rechtlich und steuerlich kein Problem wäre als Fahrradkurier über eine Steuernummer als Kleinunternehmer zu arbeiten (es sei denn einer von Euch verdient mehr als 17.500 € im Jahr)
Die Frage ist eher, ob es für den Fahrradkurier selber sinnvoll ist, als Kleinunternehmer zu arbeiten und das ist es eindeutig nicht. Nur durch die Regelbesteuerung sind wir in der Lage, unsere Betriebsausgaben von der Steuer abzusetzen, und da kommt im Jahr wenn man viel fährt schon ganz schön was zusammen.
An die 17.500 Euro im Jahr kann man als hauptberuflicher Kurier auch rankommen. Ich hatte im Jahr 2005 z.B. 15.700 Euro Einnahmen, wobei da auch einige Wochen Urlaub dabei waren und ich manche Wochen nur halbtags und 4 Tage die Woche gefahren bin.... Die Zahl 17.500 Euro zu knacken ist durchaus realistisch für jemanden, der sportlich, fleißig und ehrgeizig ist.