Ich bin zwar kein Fahrradkurier, lebe aber mit einem zusammen und habe so erfahren, dass man als selbstständiger Fahrradkurrier (Man gibt der Zentrale etwas von seinem Geld und ist ansonsten selbst verantwortlich, wie viel man fährt) finanziell nicht wirklich abgesichert ist. Es muss nur mal das Kind eine Woche krank sein - schwupps ist kein Einkommen da. Oh klasse, dann steckt man sich beim Kind auch noch an... Schwupps, zweite Woche ohne Einkommen. Und das auch noch vorm laaang ersehnten Jahresurlaub! Dritte Woche ohne Einkommen. Möglich ist es natürlich, allerdings sollte dann das zweite Elternteil einen supersicheren Job mit genügend Einkommen haben, um solche Notfälle dann auch abzusichern. Achja, und es gibt kein Krankengeld... wenn man wegen eines Schlüsselbeinbruches einige Zeit nicht fahren kann, hat man 'Pech' gehabt.
Für Familienväter würde ich deswegen eine absolut sichere finanzielle Absicherung empfehlen, sei es durch einen eigenen Halbtagsjob, durch eine gut verdienende PartnerIn oder sowas eben. Ich weiß nicht, wie das mit der Krankenkasse ist, ob man sich da durch die Familienversicherung weiterhin gesetzlich versichern könnte oder ob man das privat machen MUSS. Wenn privat, dann ist das nochmal einiges an Geld, was jeden Monat druffgeht. Deswegen: Lieber zigmal überlegen, bevor man das wagt

Ich werd diesen Beruf nicht ergreifen, weil mir das zu unsicher wäre. Für meinen Freund hingegen ist dies DER Beruf, es gibt für ihn keinen besseren. Da hat die Sicherheit dann keinen sooo wichtigen Anteil in der Berufswahl. Ich bin aber sehr froh, irgendwann fest angestellt zu sein und mein monatliches Einkommen sichergestellt zu haben, auch, wenn mir mal was passieren sollte (Geht schnell. Auch, wenn man es nicht glauben mag.).
LG
Anna