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Konuslager?
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Seite 1 von 1

Autor:  mistfink [ So 10. Jan 2016, 11:05 ]
Betreff des Beitrags:  Konuslager?

Frage an die Hellseher, ist da ein Konuslager drunter oder eine Patrone?
Hat etwas Spiel, wir haben im Moment 40 Raeder auf dem Hof und ich muss mir eine zeitsparende Arbeitsweise angewoehnen, sonst gibt das nix. Ich bewundere immer mehr die Profischrauber, das ist Fliessbandimprovisation.

Dateianhang:
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Autor:  sattelstuetze [ So 10. Jan 2016, 15:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

konus

Autor:  mistfink [ So 10. Jan 2016, 18:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

Danke, dann mach ich das wohl doch mal auf.

Autor:  elHuron [ Mo 11. Jan 2016, 00:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

Jo istn Konuslager, hatte ich letztens auch eins hier.
Der Ring außen ist ein Konterring. Wenn das so hart festgegammelt ist wie es scheint, bekommste das mit einem Hakenschlüssel vermutlich nicht auf. Ich musste eine Rohrzange bemühen.

Autor:  planet [ Mo 11. Jan 2016, 09:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

Die Restlebensdauer eines Konuslagers mit Spiel lässt sich durch
die spielfreie Nachstellung nicht erhöhen. Die Ursachen für das
Spiel sind Schmiermängel durch Wasser, Schmutz, und Rost -
mit der Folge schwerer Schäden. Nicht selten auch schwere
Schäden durch ursprünglich zu strenge Einstellung. Verschleiß
durch Kilometer ist am Fahrrad nie die Ursache. Unter optimalen
Schmierbedingungen und richtiger Anfangseinstellung halten alle
Lager ewig. Hat das Lager allerdings bereits Spiel, dann ist alles
zu spät. "einstellbare" Konuslager kann man nur warten bevor
Spiel entsteht. Das allerdings lohnt sich sehr.

Ich habe versucht genau so ein Lager wie auf Deinem Bild
lebensverlängernd zu warten. Es hatte kaum 2mm Spiel an den
Kurbelenden, und fuhr sich unauffällig. Die Kugeln sahen gut aus,
die Laufflächen waren ohne Narben/Pitting. Ich habe alles pingelig
gesäubert, die linken Kugeln wieder links, die rechten Kugeln wieder
rechts eingebaut, alles so wie es war, um eingelaufene Paarungen
nicht zu stören, mit ordentlich gutem Fett. Es ließ sich
bilderbuchmäßig einstellen, fast keine Rauigkeit. Dann habe ich eine
Runde gedreht, kaum 20 Kilometer. Wieder Spiel, 2mm.

Die Analyse ergab: Die Verstellschale (die auf Deinem Bild) war aus
sehr weichem Stahl. Die Kugeln hatten die Laufbahn nach außen
gewalzt und aufgeweitet. Auf der Außenseite, im Gewinde wo der
Konterring sitzt, war ein umlaufender feiner Riss, und der
Außendurchmesser war in diesem Bereich ein paar Zehntel größer.
Abgesehen vom sicherlich miesen Material wurde das Lager wohl
anfänglich zu streng eingestellt.

Was werde ich wohl beim nächsten Lager dieser Bauart machen?

Ein mit Spiel gefahrenes "einstellbares" Konuslager ist immer kaputt.

...wobei es unangefasst möglicherweise länger hält, als das Rad ;-)
Ich bewege mich gerade im Dunstkreis einer Projektwerkstatt, unser
Gedanke ist die Interaktion, dazu gehört auch, daß der Fahrradempfänger
selbst schraubt und weiß, daß er jederzeit wiederkommen kann.
Ich werde berichten.

Autor:  mistfink [ Mo 11. Jan 2016, 10:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

Dann lass ich es erstmal zu, fahren geht damit naemlich ohne grosse Probleme.

planet hat geschrieben:
Ich bewege mich gerade im Dunstkreis einer Projektwerkstatt, unser
Gedanke ist die Interaktion, dazu gehört auch, daß der Fahrradempfänger
selbst schraubt und weiß, daß er jederzeit wiederkommen kann.


Mit dem Thema beschaeftige ich mich auch gerade, die Idee unseres Projektes ist ja, dass die Fluechtlinge selbst schrauben, dummerweise ist in Syrien das Thema Fahrrad eher was fuer Kinder, Erwachsene fahren kaum.

Es gibt ein paar, die prima schrauben koennen und auch wollen, viele haben aber ueberhaupt gar keine Ahnung davon und wenn ich ihnen jetzt beibringen will, wie man eine Schaltung einstellt, ein Thompsonlager zerlegt und neu abschmiert usw. usf., dann brauche ich 10mal solange, wie wenn ich das selbst mache.

Ich brauch jetzt schon pro Rad mehr als zwei Stunden bis es meine Ansprueche erfuellt, wir bekommen ja nur so abgerockte Kisten, die > 20 Jahre mit Null Pflege gequaelt wurden.
So ganz im Reinen bin ich mit mir da noch nicht.

Autor:  RBT [ Mi 13. Jan 2016, 22:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

wenn man selbst schraubt steigt die wertschätzung, allein schon weil blut schweiss und tränen drin stecken. wenn die ersten bisserl was gelernt haben, können sie denen, die noch 2linke hände habe nvlt auch schon etwas unter die arme greifen ...

ergo qualität vor quantität

BG

Autor:  per gessle [ Fr 15. Jan 2016, 09:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Konuslager?

@ Mistfink: Regel die Prioritäten.
Unterrichten wie der fahrbare Untersatz zu warten ist darf eine Priorität sein.
Mit einzelnen Rädern unter 120 Minuten durch zu sein darf auch eine Priorität sein.
Leute solange an zuleiten bis sie eigenständig Leute anleiten darf auch eine sein.
Ganz schön viele Hochzeiten, oder? Entscheide dich.
Kommuniziere die Entscheidung wiederkäuend und zieh diese dann auch konsequent durch.
Allen alles zu sein ist nicht die Aufgabenstellung. Wenn doch wird immer
nur das gesehen was nicht gekonnt wurde. Erfolge werden dadurch minimalisiert.
Wärst nicht der Erste der sich auf diesem Weg verheizt.

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