Die Restlebensdauer eines Konuslagers mit Spiel lässt sich durch
die spielfreie Nachstellung nicht erhöhen. Die Ursachen für das
Spiel sind Schmiermängel durch Wasser, Schmutz, und Rost -
mit der Folge schwerer Schäden. Nicht selten auch schwere
Schäden durch ursprünglich zu strenge Einstellung. Verschleiß
durch Kilometer ist am Fahrrad nie die Ursache. Unter optimalen
Schmierbedingungen und richtiger Anfangseinstellung halten alle
Lager ewig. Hat das Lager allerdings bereits Spiel, dann ist alles
zu spät. "einstellbare" Konuslager kann man nur warten
bevor Spiel entsteht. Das allerdings lohnt sich sehr.
Ich habe versucht genau so ein Lager wie auf Deinem Bild
lebensverlängernd zu warten. Es hatte kaum 2mm Spiel an den
Kurbelenden, und fuhr sich unauffällig. Die Kugeln sahen gut aus,
die Laufflächen waren ohne Narben/Pitting. Ich habe alles pingelig
gesäubert, die linken Kugeln wieder links, die rechten Kugeln wieder
rechts eingebaut, alles so wie es war, um eingelaufene Paarungen
nicht zu stören, mit ordentlich gutem Fett. Es ließ sich
bilderbuchmäßig einstellen, fast keine Rauigkeit. Dann habe ich eine
Runde gedreht, kaum 20 Kilometer. Wieder Spiel, 2mm.
Die Analyse ergab: Die Verstellschale (die auf Deinem Bild) war aus
sehr weichem Stahl. Die Kugeln hatten die Laufbahn nach außen
gewalzt und aufgeweitet. Auf der Außenseite, im Gewinde wo der
Konterring sitzt, war ein umlaufender feiner Riss, und der
Außendurchmesser war in diesem Bereich ein paar Zehntel größer.
Abgesehen vom sicherlich miesen Material wurde das Lager wohl
anfänglich zu streng eingestellt.
Was werde ich wohl beim nächsten Lager dieser Bauart machen?
Ein mit Spiel gefahrenes "einstellbares" Konuslager ist immer kaputt.
...wobei es unangefasst möglicherweise länger hält, als das Rad
Ich bewege mich gerade im Dunstkreis einer Projektwerkstatt, unser
Gedanke ist die Interaktion, dazu gehört auch, daß der Fahrradempfänger
selbst schraubt und weiß, daß er jederzeit wiederkommen kann.
Ich werde berichten.