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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 11:16 
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Registriert: Sa 29. Dez 2007, 18:55
Beiträge: 11
Hello!
möcht mit meinem Fixie auf ne längere Tour, brauche Tipps. Möcht mit dem Zug von der Schweiz nach Hamburg oder Kiel und von da aus möglichst weit nach Norden fahren.
Schlafen im Zelt, möglichst wenig Kohle ausgeben und auf Hotels/Herbergen verzichten. Hat jemand schonmal was in die Richtung hoch gefahren? Kennt jemand eine Tour/Karte/Website die mir das Ganze einbisschen einfacher für die Planung gestalten könnte?
Uuuund, hat jemand schonmal sein Fixie für längere Strecken mit viel Gepäck vergewaltigt? Da ja keine Bremsen vorhanden würdet ihr mir auch raten das Gepäck möglichst mittels Lowrider-System am Vorderrad zu befestigen oder (wegen skidden/bremsen)?
Cheers aus der Schweiz!


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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 11:58 
Hallo Felix,

ich bin letztes Jahr mit dem Fixie von München nach Südfrankreich gefahren.

Was ich mitgenommen habe von der Sache und mir gerade einfällt ist:

  • Möglichst wenig Gepäck mitnehmen, damit das Bremsen bergab erträglicher wird, ansonsten muß man sehr viel Zeit verbringen mit Schieben.
    Eine Vorderbremse wäre doch ratsam für lange Strecken bergab. Manchmal kann man nicht so genau einsehen wie die Straße weiter geht und wenn man es dann ausgeklickt rollen läßt mit über 40 Sachen, kann es teilweise sehr kalten Schweiß treibend sein, wenn man dann schnell wieder einklicken und sehr schnell bremsen muß.
    Ich fand es oft etwas ärgerlich, wenn es zwar traumhafte Abfahrten gab, ich aber immer nur mit 25 oder 30 Sachen fahren konnte ständig am Zurückrudern, damit ich überhaupt heile hinunter komme.
    - Dann ganz wichtig: Möglichst das ganze Gepäck komplett am Fahrrad befestigen! - Ich hatte Einiges davon im Rucksack und hab dann festgestellt, daß Fixiefahren mit Rucksack noch viel mehr auf den Hintern und den Rücken geht wie mit einem normalen Fahrrad, besondern beim Bremsen! - Nie wieder mit dem Fixie ultralange Touren machen mit Rucksack habe ich mir fest geschworen. Einiges vom Gepäck hab ich dann mit Schnüren direkt unter das Steuerrohr gebunden. Besser wäre wahrscheinlich eine Tasche vorne, das stimmt.
    - Auch noch wichtig: Für eine gute Dämpfung der Handgelenke sorgen durch Handschuhe oder Lenkerband. Bremsen mit dem Fixie belastet bekanntlich die Arme mehr und deshalb auch die Handgelenke. Wenn man viele Kilometer einen Berg hinab fährt, wird das irgendwann sehr schmerzhaft. Vielleicht würde da eine doppelte Lage Lenkerband sein Gutes tun, ausprobieren könnte man es.
  • Zum Zelten:
    - Zwar etwas abseits von den den Dörfern, aber in der Nähe von Straßen - Da hat man weniger Nervenkitzel durch irgendwelche wilden Tiere von außerhalb und gleichzeitig mehr seine Ruhe vor bellenden Hunden aus den Dörfern. Ich bin ein Mal abseits vertrieben worden durch Hirsche und das war nicht gerade lustig. Ein Kumpel meinte zwar danach noch zu mir, daß die Tiere weglaufen wenn man sich selbst groß macht, indem man z.B. die Isomatte über den Kopf hält, aber das wollte ich zu dem Zeitpunkt nicht ausprobieren und hab ihnen ihr Revier gelassen.
    - Möglichst immer schon 2-3 Stunden vor dem Sonnenuntergang langsam gemütlich an den Zeltplatz denken, ansonsten wird es am Schluß stressig und man findet vielleicht gar keinen. Ich hab ein Mal dann mitten in der Stadt an einem Busbahnhof übernachtet, weil sonst keine Fläche zu finden war und ohne Zelt über dem Kopf war das verdammt kalt und ein Einwohner hat die Polizei deswegen angerufen.
  • Möglichst eine normale und gute Fahrradbeleuchtung mitnehmen, wenn man vor hat, auch im Dunkeln zu fahren. Ich bin mehrmals in Frankreich von der Polizei wegen fehlendem Licht aufgehalten worden. Die Beamten waren zwar immer nett und ließen mich weiterfahren, aber den Stress hätte ich mir auch noch gerne erspart.
  • Zum Fahren selbst: Möglichst immer Hauptstraßen fahren, da kann man mit dem Fixie einfach am effektivsten vorankommen. Durch die Dörfer fahren ist zwar schöner, aber da sind oft Hügel und enge Kurven drin, die nach der Zeit sehr ermüden durch das ewige Bremsen. Man muß eben so fahren wie man will und ich wollte hauptsächlich möglichst schnell sehr weit kommen. Hab aber dennoch so gut es ging immer Sightseeing eingebaut und bin auch gemütlich durch kleine Gassen durch, wenn mir danach war. Beim nächsten Mal aber nur noch mit Vorderbremse.
  • Möglichst Schuhe mitnehmen, mit denen man auch mal länger zu Fuß gehen kann. Irgendwie gibt es einfach doch hin und da Situationen, bei denen man mit dem Fixie nicht mehr richtig weiterkommt, weil es für den ermüdeten Bremsapparat schon zu weit gegangen ist oder weil es zu steil nach oben geht.


So weit belasse ich es jetzt erst einmal, wenn Du Fragen hast, kannst Du mich gerne fragen.
Ich würde mit dem Fixie auf jeden Fall wieder so eine Tour machen, ich halte es für ein ideales Reiserad.

Zu meiner Reise gibt es auch ein etwas verrücktes Thema im Forum dazu.
Siehe hier: --> http://www.fahrradkurier-forum.de/viewt ... teuerreise
Dazu noch: Beim nächsten Mal würde ich mir die Internetcafes sparen, die gehen nämlich auch ganz schön ins Geld.

Grüße aus München


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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 13:35 
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Registriert: Sa 29. Dez 2007, 18:55
Beiträge: 11
woow so ne ausführliche antwort hätt` ich nicht erwartet ;-)
hab deinen reisebericht voller begeisterung gelesen – genau sowas wirds wohl auch werden!
gepäck nehm` ich wirklich nur das nötigste mit: schlafsack, zelt, isomatte, bekleidung und geld. fertig. gegessen wird aus supermärkten und geschlafen irgendwo. mal schauen WIE minimalistisch das alles funktionieren wird.
ja das mit dem gepäck hab` ich mir gedacht dass ein rucksack nicht die optimale lösung ist, deshalb auch die vorderrad-lösung (am besten lowrider-system). wie das ganze nun befestigt wird an der gabel weiss ich noch nicht.
hier mal ein bild des reisegeräts:
Bild
Bild
(ach ja, für die reise gibts nen rennradlenker und auf rat eine dezente vorderradbremse – aber nuuuur für den notfall ;-)

…nur hat das rahmenset (koga dutchtrackteam) mit der carbon-gabel nicht die ideale voraussetzungen für eine lowrider montage:
http://www.veloplus.ch/STABILOLowrider.aspx

kennt jemand eine lösung welche an der achse und oben um die gabel befestigt wird (nicht an irgendwelchen ösen/löcher/etc wie sie an strassengabeln vorhanden sind…)?


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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 14:07 
Geiles Fahrrad! :smt051

felix hat geschrieben:
kennt jemand eine lösung welche an der achse und oben um die gabel befestigt wird (nicht an irgendwelchen ösen/löcher/etc wie sie an strassengabeln vorhanden sind…)?


Leider kenne ich keine solche Lösung.

Wer anders vielleicht?


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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 14:47 
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Registriert: Mi 8. Feb 2006, 10:43
Beiträge: 34
Wohnort: München
hi felix.

wegen der lowriderbefestigung und weitere tipps findest du hier sicher was.
einfach suche benutzen.

http://www.rad-forum.de

lg an alle


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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 18:29 
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Registriert: So 30. Dez 2007, 23:38
Beiträge: 10
Wohnort: Potsdam
Hi ich finde deine idee super solche sachen machen mir auch immer spass ich selber bin da noch minimalistischer und nehme nur ne bagjack mit und geld, zu deinem gepäckproblem gibt es eine nicht schöne aber preiswerte lösung es gibt noch gepäckträger für vorn hat meine freundin an ihren mifa dran wird auf die achse geschraubt und du kannst viel mehr transportieren als mit LowR...

grüsse

ps ich hoffe es gibt ein ausführlichen reisebericht


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BeitragVerfasst: So 27. Apr 2008, 18:55 
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Registriert: Sa 29. Dez 2007, 18:55
Beiträge: 11
@konie, ja nur mit nem bagjack auf dem rücken wirds wohl eher schwieriger. schlafsack+zelt muss rein.
was ist das für eine unschöne lösung die du da erwähnt hast? link? bezeichnung oder namen? wär super!
reisebericht gibts auf jedenfall! evt. sogar nen blog oder sowas, mal schauen!

@all, schonmal der nordsee-küste nach frankreich gefahren? wär evt auch ne option… gibt da halt viele radwege, abseits von strassen auf denen mal rasch viele km abkurbeln kann und rasch vorwärts kommt (… eigentlich is ja der weg das ziel :-P ). gibt sogar so ne «nordsee-route» welche ganz kewel sei…
cheeers!


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BeitragVerfasst: So 5. Apr 2009, 12:30 
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Registriert: Fr 3. Apr 2009, 16:15
Beiträge: 641
Wohnort: Duisburg
Hallo,

auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier als "Grave-Digger" betätige, aber dieser Thread ist so ganz nach meinem Geschmack :) . Bisher kannte ich nämlich niemanden, der mit ´nem Fixie plus Gepäck Touren fährt. Da mir eine cleane Optik reichlich am Arsch vorbeigeht, sind meine beiden Bikes auch mit Luxus wie ´nem Gepäckträger, Hinterbauständer, hinterem Blech, VR-V-Brake, vorderem Schutzfänger am Unterrohr (gegen Hundescheiße in der Fresse) und Alibi-Beleuchtung ausgerüstet.

Dieser Krimskrams tut der wesentlichen Art des archaischen Reisens m. E. keinen Abbruch. Ich sehe das insgesamt eher als eine "Hommage" an die Toureros des ausgehenden vorletzten Jahrhunderts (z. B. Heinrich Horstmann, der 1895-97 die Welt umradelte). Ich empfinde es als extrem entspannend, mich auch bei Mehrtages/-wochen-Touren aus der mich umtosenden Hektik auszuklinken. Bislang nur in der nördlichen Hälfte Deutschlands unterwegs, gab es auch keine Schiebe-Passagen.

Bergab ist es manchmal natürlich etwas frustrierend, die Sache kaputtbremsen zu müssen, bevor die TF exorbitante Werte erreicht, aber das ist halt der Kompromiss. Und vielleicht werde ich mich in diesem Jahr an Frankreich versuchen . . .

@ kokosadun: Super-Beitrag! Auch Dein Diebstahlsicherungs-Posting sagte mir sehr zu.

Gruß, Paule

_________________
Ich bin okay. Sie sind der Amokläufer!


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BeitragVerfasst: So 5. Apr 2009, 15:20 
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Registriert: So 28. Sep 2008, 07:29
Beiträge: 10379
nomoregears hat geschrieben:
@ kokosadun: Super-Beitrag! Auch Dein Diebstahlsicherungs-Posting sagte mir sehr zu.

Kokos ist Geschichte, er hatte das Forum mal irgendwann gegruendet, aufgebaut und vernichtet/geloescht bzw. verkauft. Zum Glueck hatte Burnie rechtzeitig noch ein Backup von der Datenbank gemacht und konnte daraus dieses Forum aufbauen.
Prima Arbeit hatte er dennoch gemacht, muss man ihm lassen.


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