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inline HH
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Autor:  redflash [ So 11. Apr 2010, 18:44 ]
Betreff des Beitrags:  inline HH

Hey, vielleicht liest hier auch mal ´n hamburger inliner.

Aus Vorsicht vor den hamburger Strukturen halte ich mich lieber bedeckt...

Berlin ist für euch Hamburger wichtig, weil es auch um eure Zukunft geht. Ihr seid an inline/twister Berlin beteiligt, aber das Herz eurer Könige schlägt für Cosmo. Da liefert eure Zeitung, die Gazette, euch nach meiner Meinung ein selbstgefälliges und grotesk falsches Bild...

Die April-Gazette wirft sich, nachdem sie es „mit jeder Abteilung von inline verscherzt ... habe“, auf satten SIEBEN SEITEN (S.12-18) mir populistisch und unaufrichtig scheinend - mit selbst gestreuten Aschenbröseln auf dem Haupt - reumütig der Fahrerschaft an die Brust.

Bei eurer gleichgeschalteten Presse, diesem feudalen Verlautbarungsorgan, entgehen Euch wichtige Infos, zumal sie es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt – das ist so sanft formuliert, dass es schon geradezu falsch ist. Ich wähle diesen Weg, denn HH - intern erfahrt ihr so was nie ...

Verlust der IKV-Beteiligung Berlin aus eigener Schuld des IKV Berlin
Bei der öffentlichen Gerichtsverhandlung am 24.02., ging es um die Klage des IKV Berlin gegen den Einzug seiner Anteile. Dort zog der Berliner IKV-Vorstand seine Klage - nach Andeutung von Aussichtslosigkeit wegen Formfehler durch den Richter - ganz kleinlaut zurück. Grund: Verspätete Einzahlung des IKV´s an´s Gericht (Gerichtskostenvorschuss, glaub ich). Is´ wirklich wahr!!!

So kompetent ging der Berliner IKV-Vorstand mit den ihm anvertrauten Anteilen der Mitglieder um! Und genau so souverän hat er die mit inline HH zusammen komfortable Gesellschaftermehrheit in der inline Kurierdienst Berlin in mehreren Schritten verspielt!
Kein Wunder, dass der Berliner Fahrerfonds, in dem aktive Fahrer die Mehrheit haben, ob solcher Dinge alles rechtmäßig mögliche taten, um diesen Gesellen die Geschäftsführung zu verwehren!!!

Im März schreibt die – angeblich immer gut informierte Gazette – davon nichts, obwohl sie sonst noch jede Eilmeldung bringt. Und siehe da – entgegen ihrem 7-seitigen Bekenntnis zu Aufrichtigkeit und Offenheit – auch in der April – Gazette kein Word dazu! Schon alles vergessen, Schnee von gestern, ist ja auch schon so lange her, wa???

Statt dessen kratzt sie sich schon im März am Kopf, ob der total verfahrenen Hamburger Berlin- Strategie, die sie selbst massiv propagiert und unterstützt hat. Sie hat einfach einige Realitäten missachtet – und weiss jetzt selbst nicht mehr, wie´s weitergehen soll... Statt dessen prügelt sie noch mal auf ihrem zum Lieblingspopanz und –feind aufgeblasenen Beliner Stadtgeschäftsführer ein...

Realität 1: Unterstützung der twister-Leitung durch Fahrerschaft
Die twister-Leitung ist nicht isoliert.
In der ganz heißen Phase des widerrechtlichen IKV/Hamburger Übernahmeversuchs war es ein Leichtes, eine mehrtägige Nachtwache durch Fahrer in der Zentrale zu organisieren. Bei der geteilten Auszahlung der Umsätze (was es in HH auch schon gab...) war es ein Leichtes, massive finanzielle Unterstützung ausserhalb des Fonds innerhalb von 24 Stunden zu organisieren. Nur ein knappes Drittel der Fahrer ist zu Cosmo gewechselt, 2/3 der Fahrer sind geblieben, ganz einfach, weil die Verdienstmöglichkeiten bei twister viel besser als bei Cosmo sind, usw., usf...

Die twister - Fahrerschaft hält die twister – Führung einfach für kompetenter als die Cosmo – Führung (auch wenn natürlich bei twister Kritik und Zweifel existieren und Fehler passieren...).

Twister überlebt, weil der größte Teil der Fahrerschaft dahinter steht, egal, was die Gazette fantasiert, unterschlägt, nicht weiß – oder nicht wissen will ...

Realität 2: Ablehnung des inline-Modells durch die twister - Fahrerschaft
Massive interne Streitereien, ewige Sitzungen mit einem Furz als Ergebnis, eine vereinsinterne Gängelei und Stimmung (die in bei inline HH und Cosmo Berlin noch schärfer sein soll), die manche an die Stasi erinnerte, die Tatsache, dass in den Augen mancher Fahrer populistische, faule, inkompetente Typen Mehrheiten bekamen, sind so einige Gründe, warum das Beteiligungsmodell in der inline – Form bei der jetzigen twister-Fahrerschaft auf massive Ablehnung stösst. Bei twister sind viele Fahrer froh, dass die ganzen Rebellen und Basisdemokraten bei Cosmo sind...

Auch in HH ist es ja wohl so, dass von 200 ja wohl nur 40 Fahrer zu Vollversammlungen kommen, was auf eine nur vage Verankerung des Firmenmodells in den Herzen der Fahrer schließen lässt...

Bei twister versucht eine kleine Gruppe von Fahrern die offensichtlichen Nachteile eines Fehlens einer Fahrerorganisation zu beheben, ohne die inline – Nachteile neu zu beleben. Ein mühsames Geschäft, weil nach 2 Horrorjahren die Mehrheit der Fahrer dazu neigt, das Kind mit dem Bade auszuschütten...

Auch über all das darüber schreibt die Gazette kein Wort...

Realität 3: Die unwahren Cosmo – Behauptungen
inline/twister sei pleite, aus inline würde Cosmo, die Mehrheit der inline - Fahrer würde zu Cosmo gehen, sogar über einzelne Fahrer wurden falsche Wechselbehauptungen verbreitet. Man habe eine Möglichkeit, fristlos aus dem inline-Vermittlungs-Vertrag rauszukommen, was nach einem ersten gegenteiligen Urteil mächtig zu wackeln scheint... Der inline - Geschäftsführer betrüge die Fahrer, wurde populistisch attraktiv behauptet, lenkt aber in Wirklichkeit von der Misswirtschaft des IKV-Vorstandes ab, was dazu führte, dass die Auszahlung der Sonderbeiträge scheiterte. Unter anderem mit solchen Behauptungen sind sie auf Fahrer- und Kundenfang gegangen...

Und nun eine der interessantesten, am weitesten reichenden und am schwersten zu durchschauenden Cosmo – Behauptung:
Die Cosmo – Leitung handele angeblich im Interesse der Fahreschaft...
Es ist interessant, dass die beiden angeblich erfolglosesten inline - Kundenberater, nachdem sie als Kundenberater gekündigt wurden, 2008 in den IKV-Vorstand gelangten. Der eine ist nicht mal Kurierunternehmer gewesen! Sie hatten ihren finanziell gepolsterten Job verloren (bzw. der eine wackelte mächtig), und drohten im schlecht bezahlten IKV-Vorstand zu versanden. Sie trieben die inline-Spaltung unter grotesker Fehleinschätzung der Mehrheitsverhältnisse massiv voran! Ergebnis: Sowohl bei twister, wie auch bei Cosmo zu wenig Aufträge für die Fahrer! Bei Cosmo gleichzeitig nicht mal Flächendeckung wegen viel zu wenig Fahrern, deshalb Serviceprobleme!
Alles zu Lasten und nicht im Interesse der Fahrer!
Aber die personenidentischen Cosmo – Leitenden sollen sichere 4-Jahresverträge haben, zwar abwählbar, aber nur mit erheblichen Abfindungen! Postenvergabe: soll nur in kleinem Kreis stattfinden! Transparenz: soll nicht so doll sein. Man hört, dort grummelts. Mal sehen.

Es sieht also mehr so aus, als ob inline – Probleme und auch -missstände benutzt wurden, um eigene Interessen durchzusetzen... Die Frage ist, wie lange solche zweifelhaften Strategien tragen, oder ob sie zu einem bösen Ende führen...

Diese hoch interessanten Details weiß und/oder berichtet die Gazette nicht. Ist sie sonst doch stets so gut informiert, als habe sie eine Sonde im Hirn des Betreffenden implantieren oder zumindest seinen Selbstgesprächen lauschen können... Natürlich hat sie 5 Millionen Gründe, warum sie nicht berichtet...

Realität 4: Einstellung und Struktur der Kurierfahrerschaft allgemein
Diese Realität tut weh, ist bitter, aber, glaube ich, wichtig. Kaum einer wird Kurier aus Begeisterung (außer manchem Biker) oder wegen der soliden Verdienstmöglichkeiten. Eher wegen Handicaps oder Scheitern im eigentlichen Beruf. Zudem finden sich unter uns Kurieren besonders viele Einzelkämpfer und Rebellen. Und Rebellen wollen Freiheit, keine Pflichten und finden jede Struktur erst einmal Scheiße. Viele Kuriere wissen nicht, wie man dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich ist. Das sieht man auch schon am Fahrverhalten: Abducken, Kombinationsfehler, Betrügereien aller Art bei vielen. Alles Dinge, die die Kundenzufriedenheit und somit die gemeinsamen Umsätze gefährden.

Jeder Kurier kennt diese Einzelprobleme und die Gazette ist voll davon. Aber das dahinter stehende Grundproblem, das eine schmerzhafte Selbstkritik in der Fahrerschaft erfordert, rührt die Gazette natürlich nicht an – denn dann müsste sie die Axt an eine Wurzel des inline – Modells legen, um die Bombe, die in den Wurzeln tickt, zu entschärfen. Das könnte den Baum töten. Ansonsten explodiert irgendwann die Bombe... Das würde den Baum auch töten...

Dieses Problem zeigte sich schon bei der Gründung von inline Hamburg und Berlin: Hätte jeder Fahrer gleich viel einzahlen müssen, wären niemals ausreichend Fahrer und somit Gelder zusammen gekommen. Weder in Berlin, noch in HH. Also musste man auf die Fahrer zurück greifen, die bereit waren, mehr zu investieren. Auch Cosmo konnte nur aufgrund der wirtschaftlichen Erfolge inlines entstehen. Und der beruht wiederum auch auf den investitionsbereiteren inlinern des ersten Moments... Sogar bei Cosmo soll es schon Ungleichheiten in den Beteiligungen geben ...

Unter solchen Voraussetzungen ist es schwierig, eine dauerhaft erfolgreiche Firma zu konstruieren.
Wenn einem größeren Teil der Fahrer das ausreichende wirtschaftliche und geschäftliche Verständnis fehlt, sie aber zentralen Einfluss auf die, aber kaum finanzielle Verpflichtung an der Zentrale haben, dürfte das eine sehr gefährliche Situation sein.

Resumeé

Die Erfolge inlines in Hamburg und Berlin von 1997 bis 2009 sind schon beeindruckend. Die Nachteile des Modells wurden insbesondere in Berlin ab 2008 sichtbar.

Ob und wie twister es gelingt, eine neue tragfähige, erfolgreiche Struktur aufzubauen, bzw. ob und wie Cosmo dauerhaft Erfolg haben wird und inline HH seine Probleme löst, ist für alle Kuriere interessant – denn es würde einen Weg weisen auf dauerhaft stabile Verdienstmöglichkeiten.

In HH ist in jedem Fall ein wesentlicher Faktor die äußerst fragwürdige Informationspolitik. Da scheint ´ne echte Bombe zu ticken. Aber das ist Sache von Euch Hamburgern ...

Autor:  dan [ So 11. Apr 2010, 20:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: inline HH

Anmerkung mit Moderatorenhütchen:

Auch wenn der obige Beitrag an die Adresse der Hamburger geht, so geht er doch im wesentlichen auf Geschehenisse in Berlin ein.

Zur Situation in Berlin gibt es bereits einen sehr umfangreichen Diskussionsfaden im Berliner Unterforum:

viewtopic.php?f=25&t=6556

Bitte diskutiert Dinge, die Berlin betreffen, in dem bereits vorhandenen Thread.

Dinge, die sich auf Hamburg beziehen (Situation vor Ort, Gazette etc.), können natürlich hier verbleiben.

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Ach ja, und @redflash: Eine kurze Vorstellung wäre nicht schlecht. Es war bisher üblich, dass sich neu angemeldete User kurz im Vorstellungsforum vorstellen. Wäre nett, wenn Du auch kurz schreibst, wie Du zu uns gefunden hast und wo Du fährst.

Autor:  kiwi_kirsch [ So 11. Apr 2010, 22:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: inline HH

ich habe überhaupt keine kraft dazu, mir das durchzulesen, wenn die ersten sätze so wenig dazu einladen.

mit dem verweis auf das von dan verlinkte forum ist es mir am liebsten, das thema hier wegen themen-doppelung zu schließen.

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