Ein Bericht von „Johanna“
Die Einladung zur 1. Radkalten Nacht, 82 km Gelände-Dunkeltour, ging an Radfreunde von +Paule+ die das Kriterium “bekloppt genug um sowas mitzumachen” erfüllten. Ich bekam eine Einladung…..

Radkalt würde die Nacht nicht werden, das war schon vorher klar. Radschlammnaß traf es eher. Die Teilnehmerzahl reduzierte sich auf sechs der beklopptesten der Bekloppten. Es sollte meine erste richtig lange Nachtfahrt werden, dazu auf unbekanntem Terrain. Die größte Sorge machte mir die Beleuchtung. Alles was ich an Lichtquelle im Besitz habe wurde aufgeladen und eingepackt.
Um 18:00 Uhr ging es in Appelbüttel los, bei Mondschein in den Wald hinein, wo die Rosengartenhügel gleich mit Auf und Ab, Wurzeln und Forstfahrzeuggeschädigten Schlammwegen inclusive fetten Schlammlöcher aufwartete. Volle Konzentration, aber sowas von! Und das zu einer Tageszeit zu der normalerweise die Sofaschwere einsetzt. In Richtung Buchholz – Lüneburger Heide wurde es flacher, wir konnten auch mal durch die Dunkelheit dahingleiten. Aber immer Obacht vor Schlammlöcher, im Dunkeln kommen die so plötzlich……
Alleine auf dem Seevetrail im Dunkeln. Die schnellen Männer waren aus meinem Sichtfeld verschwunden, ein Eingangradler wusste ich hinter mir. So kurvte ich ganz entspannt über den schmalen weichen Waldbodentrail. Still war es. Kleine zarte Tannenbäumchen erschienen einzeln im Licht meiner hellen Lampe, Bäumchen die sonst im Ganzen des Waldes gar nicht wahrgenommen werden. Schön.
“Point of Soup” wurde in der Hütte auf dem Wendepunkt des Seevetrails erreicht. +Paule+ und Muckelchen zauberten Thermoskannen und Brühwürfel aus ihren Rucksäcken. Suppe kann so einfach sein! Brötchen dazu, fertig die Mahlzeit. Teelichter sorgten für Lagerfeueratmosphäre, ein Fläschchen Hochprozentiges wurde gekippt. Nach einer geselligen halben Stunde in der Hütte ging es weiter auf die Runde. Über Seevetrail Teil II, lange Heidesaugschlammpassagen, Bungsberg und durch die Höllenschlucht bis Kaffeepause McD. SechsdieausdemSchlammkamen platschten rein. Erstaunte Blicke anderer Nachtschwärmer: “Wo kommt Ihr denn her!?”
Der letzte Abschnitt ging, natürlich unvermeidbar, wieder ins etwas Hügeligere. Die Ankündigung dass der Paul Roth Stein noch besucht werden sollte erfreute mich eher weniger (“oh nöööö”). Ich schloss mich den Eingangradler an und tapste mit hoch. “Da oben”, beim Roth Stein, ist es immer schlammig, heute war es mega-schlammig. Nun war auch langsam gut mit Schmodder……
Um halb zwei waren wir wieder beim Auto. Ein großer Kopfrechner in unserer Runde spuckte nach 2 Minuten “das sind ja siebeneinhalb Stunden!” aus. Wie siebeneinhalb Stunden ist mir die Tour nicht vorgekommen. Zeit ist irgendwie anders im Dunkeln…..
2. Radkalte Nacht am 2. Samstag 2015……nur für Bekloppte……bis dann!