
Eine Postkarte, für Zwanzig Euro auf einem Flohmarkt erworben.
Zeigt sie doch die alte, längst abgerissene Radbahn von Weissensee.
Keine Sorge, die Postkarte wurde nicht mit einer Schreibmaschine malträtiert.
Computer hatte ich noch keinen aber einen Copyshop im Eck der mir
half. Erst eine Kopie, so das sie in die Schreibmaschine gespannt
werden konnte und die beschriftete Kopie so auf das Din a 4
das ausreichend Flyer raus sprangen.
Es galt allein in Weissensee alle Checkpoints zu finden. Verließ man
die Bezirksgrenze war man raus aus dem Rennen.
Maximales Lob war das Fahrer sich nach dem Rennen trauten vermehrt
in Weissensee Touren an zu nehmen. War man ja schon mal, ein paar
Straßen kannte man nun. War gar nicht so schlimm wie vermutet.
Alle Checkpoints waren besetzt worden. Einer absichtlich mit zweien
die sich noch nicht kannten. Ich dachte mir meinen Teil das
die super passen würden und schickte einen Pizzaboten vorbei.
Einfach vorher bezahlen, Lieferzeitpunkt
absprechen und ordentlich Trinkgeld dazu, dann klappt sowas.
Na, lange Rede kurzer Sinn. Die haben mittlerweile
eine Tochter namens Luna und zur Hochzeit gab es Zwei Kirschkernkissen
mit dem Flyer drauf. Der Flyer ihres ersten Treffen.
Huch, was kann ich romantisch sein.
Damit ich nicht so plump als Amor durch gehe
haben die anderen Checkpoints auch ne Pizza bekommen.
Spezial Checkpoints gab es ausserdem. Laubenpieperkolonien
sind schon was Feines. Am besten mit einem Vereinslokal drin.
Die einen trinken weil sie wirklich was gerissen haben,
die anderen um zu vergessen das sie wieder nichts
gerissen haben. Man ist unter sich, da darf man mit sechzig
Lenzen auch schon mal Papas Buchsen über ziehen. Der läge
unter der Erde und viel mehr hat er auch nicht zu vererben gehabt.
Weil man aber den selben Namen trug sprang die
Parzelle mit raus. Man zahlte brav alle Gebühren, lud die
Nachbarn zu nem Bier und gut war. Na ja, zur Vereinsfeier
kam es dann doch raus.
Vollmember der ersten Stunde und selbst kaum Vierzig.
Ganz harte Schlitzohren und da schickt man einen Tross
mit cleats und Koffer auf dem Rücken rein. Drahtig wie
aus nem Schwulenporno, stinken und klimpern mit
Schloss und Schlüssel das man begreift wieso die keine
Klingel am Rad haben möchten.
Mehr als einen Stempel gab es nicht zu holen aber Clatch
of Culture brummte ordentlich.
Das Ziel war ein Trümmerberg. Einer von den unbekannten
die nicht im Lonley Planet stehen. Zu steil um mit 48/15
eine Chance zu haben. Trafen sich Zwei zu fusse des Berges
galt es dennoch den Berg per pedes zu erklimmen.
Die eine bessere Plazierung wollte man sich nun auch nicht nehmen
lassen.
Oben gab es Lagerfeuer, Bier, Cola und Kartoffelsalat.
An einer S Bahnstation traf ich noch Straßen Künstler,
die machten eine ganz hübsche Feuershow und kamen nach
Zwanzig Minuten mit einem Hut durch. Ich sah wie kläglich
die Ausbeute war und lud sie als After Race Act mit auf den
Berg. War ein schöner Abschluss. Feuershow, fieses Rennen
und alle mit Essen versorgt.