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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 5. Okt 2014, 16:31 
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Hier hat sich ein Berliner Gericht recht ausführlich mit dem starren Antrieb inkl. der Frage, weshalb er im Gegensatz zu einer Rücktrittbremse keine Bremse im Sinne der StVZO ist, auseinandergesetzt.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 5. Okt 2014, 22:03 
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Danke für diesen Hinweis. Das liest sich wirklich nicht gut. Allerdings halte ich die Begründung in bezug auf die Definition einer Bremse für ziemlich dünn. Vieles stimmt ja, was über die starre Nabe geschrieben wurde. Aber der Vergleich mit der rucktrittbremse ist natürlich Unsinn. Auch bei dieser Bremsenart gibt es Pedalstellungen, in denen das Bremsen schwierig ist. Trotzdem wird diese Bremse zugelassen. Hier sehe ich die größte Schwachstelle im Urteil.
Alles in allem ein sehr kleinliches Urteil, von dem keine ernstzunehmende Signalwirkung ausgeht. Die könnte zB so aussehen, dass "breakless-Fixies" sofort konfisziert werden dürfen. Fahrräder mit einer ordentlichen Vorderradbremse aber wirklich nicht als Gefährdung anzusehen sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 5. Okt 2014, 22:18 
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Timeless1979 hat geschrieben:
Alles in allem ein sehr kleinliches Urteil, von dem keine ernstzunehmende Signalwirkung ausgeht.

Das entscheidest nicht Du sondern erstmal die Polizei und dann fangen die Kosten an zu laufen. Ich glaube nicht, dass Du bereit bist, so eine Sache bis zum BGH [by SXHC ;) ] durchzudruecken. Falls nicht schon viel frueher Schluss ist, bist Du bis dahin ruiniert.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 5. Okt 2014, 22:30 
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Stimmt.
Ist aber auch nur meine persönliche Meinung zu dem Urteil gewesen.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 5. Okt 2014, 23:17 
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welch ein segen,dass die polizei oder eher die paar fachfremden justiz-beamten das monopol fuer wahrheit besitzen und darueber entscheiden,was alles als fahrrad-bremse angesehen werden darf und was nicht.warum sieht man es in anderen laendern anders?warum reicht anderswo ueberhaupt eine bremse pro fahrrad?warum reicht die bremswirkung des starren ganges fuer ein strassen-kriterium oder kurierfahrerei in den grossstaedten dieser welt?und wieviel bremswirkung erreicht eigentlich ein durchschnittliches real in berlin gefahrenes rad aka rostgurke?warum muss man berlins pseudo-radfoerderliches projekt von zwei vollzeit fingerschuettelnden oberlehrern auf dem rad gut finden?warum finden deren verkehrstechnische kontrollen nach deren persoenlicher lust und laune statt?warum kontrollieren eigentlich die auto-streifen nicht mal eben spontan ausgewaehlte autos auf verkehrssicherheit?warum gibt es locker doppelt soviele radverkehrskontrollen als vom autoverkehr?und warum darf man das gerade unter der beruecksichtigung der jeweiligen anteile anteile am gesamtverkehr nicht diskriminierend nennen?warum darf man nicht die fehlenden investionen in eine echte radinfrastruktur anprangern?warum duerfen eigentlich all die inliner,skater und andere spassvoegel ja ganz ungebremst am strassenverkehr teilnehmen?warum ist spass haben in deutschland nicht erlaubt?und warum fahren die polizisten heimlich selber grinsend mit den eingesackten bahnraedern durchs revier?warum wurde diese nische,die in den jahren ums millenium rum einfach durch ahnungslosigkeit der anderen,so locker vor sich hin lebte in den jahren danach durch medien und leute,die sowieso damit nie was anfangen koennen so unendlich vergewaltigt und totgeritten?und warum ist eigentlich spass haben in deutschland verboten?und warum vertritt man gerade in einem fahrradkurier-forum so eine linie,waehrend ja wieviel % von denen worauf unterwegs sind?warum haelt eigentlich der adfc immer brav die klappe und aussert sich nie zu unverhaeltnissmaessigen aktionen gegen deren eigentlich zu vertretende klientel?und warum gewaehrt ein staat,der seinen buergern groesstmoegliche freiheit verspricht,sich staendig anmasst dieses anderen staaten vorzuhalten,nicht die einfachsten gestaltungsmoeglichkeiten ihres alltags?oder verbietet sie ohne diese hinreichend geprueft zu haben.oder findet ihr auch,dass radfahren nur ein spaesschen am wochenende bei eitel sonnenschein ist und als mobilitaet sowieso hoechstens nur fuer (ewige) kinder und sozialschwache taugt?


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 07:29 
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...also bei der Hälfte des Beitrags habe ich aufgehört zu lesen - zu mühsam dieses monotone Gelaber ohne Absatz und erkennbare Struktur....

Schon mal darüber nachgedacht über den Tellerrand des Opfers hinauszusehen? Dann wüsstest Du, dass die Hälfte Deiner Aussagen sich von alleine erledigen.
Gut, bestimmt bist Du mit dem Rad nicht oft genug auf der Autobahn unterwegs um mitzubekommen, wie oft dort Autos herausgezogen werden...

Also lass mal sie selektive Wahrnehmung ein bisschen zugunsten von Objektivität zurücktreten und versuch die ein oder andere Deiner Aussagen zu belegen...

Lediglich im ersten Punkt gebe ich Dir recht, dass in unserem System einzelne Richter ohne Fachkenntnis entscheiden und damit Höllenfeuer lostreten...

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...net ois, wos an Wert hat, muss a an Preis ham - aber mach des amoi wen kloar! (W.Ambros)


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 07:50 
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Ich hab auch keine Lust das zu lesen, vermute aber, dass mal wieder das "Schweinesystem" angeklagt wird. :-ka()


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 07:56 
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in einem internet-forum geht es auch primaer um meinungen,subjektives,monotones gelaber ohne jeden ansatz von struktur.oder gibt es wen einflussreiches zu ueberzeugen?zu meinem beitrag moechte ich ausserdem hinzufuegen,dass die bremsvorrichtung eines starren ganges welche jeweils eine kurbel,verbunden mit dem antrieb darstellt,absolut nichts neues und unbekanntes darstellt,was einer neubewertung bedarf,sondern ein total altbackenes system ist,das aus den anfaengen des fahrrades vor etwa 100jahren,stammt.die aufzuwendende kraft der bedienung dieses systems oder die bremsleistung sind unerheblich,da es keine technische mindestanforderungen,sondern nur -vorraussetzungen laut stvo,fuer fahrraeder gelten.sind die leute zu faul um selber zu googlen wie ein fahrrad bei der tour de france 1903 aussah?oder die einfachen fahrraeder auf berlins strassen als die kutschen auf den strassen zuckelten?ja stellt euch vor,es zuckeln immernoch voellig unmoderne,verkehrsunsichere,nur per "bbrrrrrrr"-abbremsbare kutschen durch berlin,fahrraeder mit etwas in die jahre gekommenen bremssystemen sind aber ploetzlich verboten.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 09:34 
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Kackeschieber aka Stempelbremsen gelten auch nicht mehr als Bremseinrichtung
und das einadrige Verkabelung des Lichtes auch Geschichte ist finde ich super.
In Berlin gibt es die Weltweit größte Demonstration mit und für Fahrräder.
Nennt sich Sternfahrt.
Critical Mass gibt auch.
Das alles will ich.
Tour de France Räder von 1903 will ich nicht.

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Sag mal tschechische Chefchemiker auf griechisch chinesischen Passagierschiffen.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 09:56 
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sattelstuetze hat geschrieben:
in einem internet-forum geht es auch primaer um meinungen...

Ok, war unverstaendlich formuliert.
Wuerdest Du gelegentlich ein Zeilenende oder sogar einen Absatz einfuegen, wuerde sich die Chance, dass Deine Postings jemand liest, sicherlich erhoehen.

Auch den letzten Beitrag von Dir hab deshalb ich nicht ganz gelesen, kann also keine Stellung dazu nehmen.

Ab Satz 3 koenntest Du schreiben, was Du willst (Beleidigungen, SPAM...) und niemand wuerde es merken. Das hat etwas Steganografisches.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 14:05 
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...das erinnert mich an etwas: http://www.ibash.de/zitat_2175.html

@sattelstuetze:
Auch im Internet gibt es so etwas wie Benimmregeln - im wesentlichen erschöpfen die sich, dass man Respekt voreinander hat.
Jemandem einen Text ohne Punkt, Komma, Absatz, Groß-/Kleinschreibung hinzuknallen hinterlässt den Eindruck, dass der andere einem nicht mal das bisschen Zeit für einen lesbaren Beitrag wert ist - und das führt dazu, dass einem selbst kein Respekt mehr entgegengebracht wird und der Beitrag auch nicht gelesen wird...

Zumindest reagiert so das normale Forenmitglied.

Die Mods und Admins müssen sich den Text trotzdem antun, um sicher zu gehen, dass da nix rechtlich verwerfliches dabei ist und reagieren wegen der Erschwerung ihrer Arbeit zwangsläufig gereizt....

Inhaltlich kann man Deinen Unmut nachvollziehen, jedoch greifen Deine Argumente nur marginal - die heutige Pferdedroschke hat auch ein anderes Bremssystem als vor 200 Jahren...

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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 19:19 
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Registriert: Mo 14. Jul 2014, 17:19
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Wortlaut der StVZO:

"§ 65 Bremsen
(1) Alle Fahrzeuge müssen eine ausreichende Bremse haben, die während der Fahrt leicht bedient werden kann und ihre Wirkung erreicht, ohne die Fahrbahn zu beschädigen. Fahrräder müssen zwei voneinander unabhängige Bremsen haben. Bei Handwagen und Schlitten sowie bei land- oder forstwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen, die nur im Fahren Arbeit leisten können (zum Beispiel Pflüge, Drillmaschinen, Mähmaschinen), ist eine Bremse nicht erforderlich.
(2) Als ausreichende Bremse gilt jede am Fahrzeug fest angebrachte Einrichtung, welche die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu vermindern und das Fahrzeug festzustellen vermag.
(3) Sperrhölzer, Hemmschuhe und Ketten dürfen nur als zusätzliche Hilfsmittel und nur dann verwendet werden, wenn das Fahrzeug mit einer gewöhnlichen Bremse nicht ausreichend gebremst werden kann."

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__65.html // Stand: 10/2014

Die bremstechnische Einrichtung des starren Ganges kann bei einer üblichen Trittfrequenz von 90 Kurbelumdrehungen pro Minute in etwa jede 0,75 Sekunden
wahlweise mit dem rechten oder linken Bein, je nach Belieben, leicht bedient werden. Die Fahrbahn wird bei einer normalen Bremsung nicht beschädigt, außer
in Ausnahme einer Notbremsung, wenn die zu übertragende Bremsleistung den Reibungskoeffizient der kleinen Aufstandsfläche des schmalen Reifens übersteigt
kann es zu einer kosmetischen Markierung des Fahrbahnbelags kommen, so wie es jedoch mit allen anderen bremstechnischen Einrichtungen auch der Fall wäre.

Diese Einrichtung ist fest und dauerhaft am Fahrrad angebracht, vielmehr ist sie essentiell für das Fahrrad dieses Typus, da sie zeitgleich einen Antrieb darstellt.
Diese Kombination ist zulässig, da die StVZO nicht explizit eine bremstechnische Einrichtung, die nur zum Zwecke der Geschwindigkeitsmodulation dient, verlangt.

Durch das geringe Gewicht jenes Typus Fahrrad besteht kein Bedarf an einer expliziten Ruhesicherung/Feststellung im Parkzustand, so wie es bei anderen
Fahrrädern auch üblich ist.

Dass dieses Bremssystem sich als ausreichend erweist, beweisen in der Praxis ausgetragene Radveranstaltungen wie die Tour de France Anfang des 20 Jahrhunderts,
welche nur auf Fahrrädern ausgetragen wurde,die ausschliesslisch so verzögert wurden oder zahlreiche Kriterien in der jüngeren Geschichte, welche ebenfalls auf
Fahrrädern mit ausschliesslich diesem Bremssystem stattfinden. Auch zahlreiche Fahrradkuriere und Radenthusiasten auf der ganzen Welt beweisen jeden Tag
aufs Neue die Praxisfähigkeit dieser Bremse im aktuellen Straßenverkehr. Vielmehr ist die real übertragbare Bremsleistung auf eine Aufstandsfläche von zwei
schmalen,glatten Reifen so wie diese bei sportlichen Rädern Einsatz finden, technisch so begrenzt, dass jedes Bremssystem schnell an seine Grenzen stößt.

Dass diese Argumentation logisch und legitim ist, bestätigte ein Bonner Amtsgericht anno 2009.

Aktenzeichen: AG Bonn 337 Js 1152/09

Ein Bericht aus der Presse: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/fahr ... 40907.html


Auch ich kann all das als langjähriger Radfahrer und Benutzer von Fahrrädern dieser Art bestätigen. Insofern kann ich das Berliner Gerichtsurteil nicht nachvollziehen
und finde es unverhältnissmässig und eher politisch motiviert um gegen die Gruppe "Radfahrer" ein Zeichen zu setzen. Wenn die Verkehrssicherheit der Berliner
Radfahrender dem Land Berlin am Herzen liegen würde, würde man keine stillgelegten Gleise auf Fahrbahn vorfinden, die bei Nässe/Schnee ein erhebliches
Sicherheitsrisiko darstellen, oder eine härtere Verfolgung von Radspurparkern, die für brenzlige Ausweichmanöver sorgen, und schließlich kein Netz von Radverkehrsanlagen, dass unzusammenhändgend ist, mancherorts in nichts führt oder sich selber widerspricht.

Und in Anbetracht der aktuell stattfindenden Überwachung des Radvekehrs, unter den Gesichtspunkten der jeweiligen Radverkehrsanteile am
Gesamtverkehrsaufkommen, fühle ich mich als Radfahrender kriminalisiert und diskriminiert.

Desweiteren finde ich, dass eine StVZO, die zum grössten Teil noch den selben Inhalt, wie die Erstversion aus den NS-Zeiten besitzt und alljährlich
sehr spärlich und unzureichend, insbesondere für den Radvekehr, aktualisiert wird, - die letzte Änderung fand letztes Jahr statt und liess auch batterie-
betriebenes Licht zu, nachdem es bereits 25 Jahre auf dem Markt vorzufinden war, kein unwidersprüchliches Dokument für eine eindeutige Rechtslage
darstellt und längst neuüberarbeitet und dem Zeitgeist angepasst werden muss.

Mit freundlichen Grüßen
eine Meinung von Vielen

Dem Sattel seine Stütze


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2014, 20:52 
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Ja das war mal was! :daumen:

Danke, fuer die Lesbarkeit und den Inhalt.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2014, 20:28 
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Beiträge: 8
Das mit den Bremsen ist schon fast eine religiöse Sache, wie es scheint.

Was die Reaktionszeit angeht, keine Ahnung.
Wenn die 0,75 Sekunden stimmen, sind sie eher ein Argument für eine installierte Hinterradbremse. Zumindest wenn ich Wikipedia glauben darf.
Dort wird die Reaktionszeit mit 0,2-0,3 Sekunden angegeben. Wenn ich erst noch den Blick auf das Geschehen werfen muss, verlängert sich die um bis zu, 0,35 Sekunden.
Das bedeutet also: im schlechtesten Falle verdoppelt die fehlende Bremse die Reaktionszeit

http://de.wikipedia.org/wiki/Reaktion_% ... schehen%29


Das explizite Radveranstaltungen ein gutes Beispiel sind, glaub ich auch nicht.
Wenn Du Rennen auf der Bahn meinst, schießt Du dir selbst ins Knie. Kriterien finden, meines Wissens nach, auch auf abgesperrten Strecken statt und wenn du wirklich die Tour de France von vor 100 Jahren als Argument bringen willst…solltest du besser nicht ankreiden das unsere StVo von vor 1945 stammt.

Ich persönlich meine, dass auf Einen der sein Fixie beherrscht, eine Anzahl von X kommt, die das eben nicht tut.
Und bin deshalb durchaus einverstanden, wenn ein Gericht auf die Hinterradbremse besteht – darauf warten das die sich dank aufsetzendem Pedal in der Kurve von selbst verabschieden ist ja auch keine Lösung. Lapidar gesagt.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Do 9. Okt 2014, 14:39 
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Beiträge: 42
@ Sattelstuetze:
Danke für deine beiden langen Beiträge! Ich finde, du hast wirklich genau die wunden Punkte im "System" angesprochen und die richtigen Fragen gestellt (ja warum eigentlich wird die Fahrradtechnik systematisch kontrolliert wenn das Taxi vor mir mal wieder mit Braunkohleantrieb unterwegs zu sein scheint aber trotzdem in der Umweltzone unterwegs ist?). Und ich gebe dir überall recht.

Wenn ich das ganze mal zB nicht von der juristisch-technischen Seite her betrachte, sondern rein persönlich, komme ich zu den gleichen Ergebnissen. Als Vater von zwei kleinen Kindern habe ich definitiv eine Riesenangst vor den Gefahren des motorisierten Verkehrs. Das Gefahrenpotential, das von Kraftfahrzeugen ausgeht, ist nunmal "second to none". Weit, weit dahinter kommt dann meine Sorge vor allen anderen Idioten des Straßenverkehrs (Brakeless-fixies, aber auch einige der genannten Skater, Blader usw.). Einmal angenommen, ab morgen würden nur noch Fahrräder mit einer ordentlichen Vorderradbremse in der Stadt unterwegs sein, ich würde meine Kinder komplett (weitesgehend) sorgenfrei auf die Strasse schicken. Aber es ist genauso wie du es gesagt hast, das Fahrrad als Mobilitatsmittel an 365 Tagen im Jahr ist in den Köpfen der Entscheider einfach noch nicht angekommen. Die Berliner Politik ist seit jeher ziemlich provinziell und so wundert es nicht, dass hier länger als anderswo die Anachronismen einer über Jahrzehnte indoktrinierten Autofahrergesellschaft hochgehalten werden. Wie war das doch gleich nochmal mit den Pedalreflektoren und dem SS-Patent im Dritten Reich?

Danke auch nochmal für den Originaltext zum Thema "Bremse". Kein Wunder, dass zwei verschiedene Gerichte, die sich auf die gleiche Rechtsgrundlage stützen, zu gegensätzlichen Urteilen kommen. Das sagt irgendwie alles.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Sa 11. Okt 2014, 21:25 
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Ich kann die Argumente nachvollziehen, was ich nicht verstehe ist der praktische Umgang. Anscheinend ist der Kontrolldruck ziemlich hoch, das Bußgeld scheint 100 Euro zu betragen. Unter den Voraussetzungen würde ich eine HR-Bremse montieren und gut ist. Benutzen muß man die ja nicht - daher verstehe ich nicht, inwieweit der Fahrspaß eingeschränkt wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 12. Okt 2014, 07:25 
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Word. Bin da voll bei nachtregen.

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Am Ende wird alles gut... und wenn es nicht gut ist - dann ist es noch nicht das Ende.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Di 14. Okt 2014, 12:53 
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Wenn das Vergehen als "Tateinheit" bewertet wird, sollte das Bußgeld 40 Euro betragen.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: So 19. Okt 2014, 17:40 
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Radl-Rambo von Straßenbahnschienen gestoppt


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 20. Okt 2014, 07:07 
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Beiträge: 4591
Wohnort: Deutscheland
Das ist aber auch eine beschissene Kreuzung. Dauerbaustelle für x Jahre
in alle Vier Richtungen.
Immer wieder neue Fahrbahnführungen. Entsprechend holprig.
Wird nicht der erste Unfall dieser Art sein und auch nicht der letzte
dieser Art an dieser Kreuzung.
Na ja Beilied, dem der auch nur dienstlich unterwegs wahr.

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Sag mal tschechische Chefchemiker auf griechisch chinesischen Passagierschiffen.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 20. Okt 2014, 19:33 
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nachtregen hat geschrieben:
Ich kann die Argumente nachvollziehen, was ich nicht verstehe ist der praktische Umgang. Anscheinend ist der Kontrolldruck ziemlich hoch, das Bußgeld scheint 100 Euro zu betragen. Unter den Voraussetzungen würde ich eine HR-Bremse montieren und gut ist. Benutzen muß man die ja nicht - daher verstehe ich nicht, inwieweit der Fahrspaß eingeschränkt wird.


Das Bußgeld für eine fehlende Bremse ist nicht mehr als für eine nicht vorhandene Klingel. Für zwei werden über 100Euro fällig.
Nicht jedes Fahrrad ist für ein handbedienbares Bremssystem ausgelegt, da es bereits über ein anderes verfügt. Verschandlung trübt
den Fahrspaß enorm und ist nach der oder jenen StVo-Auslegung überhaupt nicht nötig.

Das alles insgesamt ist aber sehr müßig und überbewertet,wie die jahrelange,selbe Diskussion...

Wünschenswert wäre,wenn die Fahrrad-Polizei den typischen Radfahrer-Problemen begegnet und dadurch die Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit und des Staates erregt. Dazu gehören auch Schienen-bedingte Stürze. Denn vorallem nasses oder im Winter gefrorenes
Metall, am Besten noch unter einer Schneedecke bedeckt, bringt in Berlin nicht wenige Radfahrer zu Fall. Es gibt auch massenweise Stellen,
wo die Schienen längst nicht mehr benutzbar sind,aber immernoch mitten auf der Fahrbahn ihr Dasein fristen... Bisher fehlte ja das
Interesse der Öffentlichkeit...

Und nicht zu vergessen - unsere bis heute gültige StVo ist in diesem Jahr 80 geworden.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Mo 20. Okt 2014, 20:03 
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Hier in Köln ist mir neulich eine beeindruckende Armada Fahrradpolizisten/innen am Stadthaus Deutz entgegengekommen. Die schienen wildentschlossen, den Arm des Gesetzes zu geben. Es war Großdemo der IG Metall Jugend oder sowas. Habe die aber noch nie so vorher wahrgenommen. Wenn ich das nächst mal eine/n sehe, werde ich Freund/in und Helfer/in am Pedal einmal befragen, was denn so geht in Köln. Ein wenig tun die mir ja leid, sich in Köln mit dem Fahrrad möglichst gesetzeskonform bewegen zu müssen. Das ist im günstigen Fall mühsam und sonst einfach nur gefährlich bis unmöglich. Vielleicht ist ja im Zweifelsfall Gefahr im Verzug :cool:

_________________
Man kann nicht immer machen, was man möchte. Manchmal kann man auch machen, was man will.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Di 21. Okt 2014, 08:26 
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Beiträge: 42
An sich ist diese Sturzgeschichte ja kein Thema. Jeder, der auf dem Rad sitzt, kann sich halt mal legen. Und da man aus der Presse keine Details zu dem Vorgang erfährt, ist ein Urteil oder gar Schadenfreude auch nicht angebracht.
Wenn ich von diesen Polizeikontrollen lese, muss ich aber immer zwangsläufig an Fußball denken: das Regelwerk der Fifa ist wahrscheinlich noch dicker als die StvO und de iure gibt es im Fussball für so ziemlich alles eine Regel. Für den Schiedsrichter sollte es also ganz einfach sein, ein Spiel zu leiten. Er muss sich ja nur am Regelwerk orientieren. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Es gibt souveräne Schiedsrichtertypen, die eine natürliche Autorität ausstrahlen und ein Spiel "lesen" können, es ggfl. lieber weiterlaufen lassen als kaputtzupfeifen. Und es gibt die Schiris, die sich bewusst als Fremdkörper auf dem Platz darstellen, wenig reden, dafür umso mehr Karten zeigen und damit eigentlich nur ihre fehlende Autorität zu kompensieren versuchen.
Als Fahrradfahrer in Berlin habe ich zunehmend das Gefühl, nur noch letzterem Schiedsrichtertypus zu begegnen. Wo früher noch ein freundliches Gespräch und das reuige Anerkennen des eigenen Fehlverhaltens geholfen hat, wird man heute umstandslos zu Kasse gebeten.
Natürlich ist eine Rotfahrt ein Verstoß gegen die StvO und Polizisten sind dafür da, diese Verstöße zu ahnden. Aber man hat den Beamten das Denken nicht verboten. Und sie haben natürlich auch einen riesigen Ermessenspielraum ("das hab ich jetzt aber nicht gesehen"). Insofern könnten sie, genau wie ein guter Schiedrichter im Fussball, den Radfahrer, der nachts über eine der überflüssigen Ampeln zuckelt, ohne offensichtliche Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer (weil nicht vorhanden), ungestraft fahren lassen. Umgekehrt darf ich mich nicht beschweren, wenn ich Cornfed-gleich bei Rot über eine vielbefahrene Kreuzung knalle und dann abkassiert werde. Sinn und Unsinn erschließen sich eben nicht aus einem Gesetzestext, sondern entspringen in erster Linie dem menschlichen Verstand.
Also, an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr auf der Invalidenstr. einem Rotlichtradler hinterherzuspringen, mag oder mag nicht dem menschlichen Verstand entsprungen sein. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrung mit der Rennleitung und der dünnen bekannten Sachlage würde ich aber eher hoffen, dass dieser POK niemals Schiedsrichter im Fußball wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Di 21. Okt 2014, 10:05 
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Registriert: Di 28. Jun 2011, 15:57
Beiträge: 665
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sattelstuetze hat geschrieben:
Verschandlung trübt den Fahrspaß enorm


:aaahh: Selten hab ich so wenige Worte gelesen in denen gleichzeitig so viel Unsinn stand. Danke dafür! Dass du dich selbst bei der Aussage ernst nehmen kannst ist bemerkenswert! :mrgreen:

Noch mal zum Mitschreiben... ein Bremsgriff, Kabel zur Bremse und eine Bremse verschandeln das Rad so sehr, dass der Fahrspaß enorm getrübt ist? Du merkst die Bremse doch nicht mal, wenn du sie nicht benutzt. Was für ein Humbug. Ernsthaft.

sattelstuetze hat geschrieben:
ist nach der oder jenen StVo-Auslegung überhaupt nicht nötig.


Stimmt, und nach der in Deutschland gültigen Ordnung ist es eben nötig. Komm halt damit klar.

_________________
Am Ende wird alles gut... und wenn es nicht gut ist - dann ist es noch nicht das Ende.


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 Betreff des Beitrags: Re: fahrradpolizei
BeitragVerfasst: Di 21. Okt 2014, 11:56 
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Warum kommt denn nicht der Vergleich zum Skateboard? Hat ja auch keine Bremse und ist erlaubt. :mrgreen:


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