Ich war betroffen und es macht kein Spaß.
Ich habe über Jahre am Limit gearbeitet, oft über Wochen 70 -90 Stunden/Woche.
Dazu kommen natürlich auch privater Stress und mit der Zeit immer öfter "kleine" Krankheiten. Erkältungen usw. nehmen zu und belasten den Körper zusätzlich.
Bis es mir den Schalter komplett umgelegt hat bzw. bis es mich umgelegt hat.
Bei mir hieß das Klinik... dort habe ich vom Vorstand eines Daxunternehmens (der war vorher schon zweimal in Privatkliniken) bis zur Bäckereiverkäuferin,Drogendealer (Stressjob

),etc. alles getroffen.
Ich habe mich dann mit meinen Partnern & Freunden hingesetzt.... ein für mich recht harte Gesprächsrunde.
Das Einzige was danach hilft ist eine Radikalkur, denn die Alternative ist über kurz, oder lang: Grabstein, oder Dauergast in der Klapsmühle.
Ich habe sämtlich Ehrenamtliche Arbeit erst mal eingestellt (Hammer wie die ein oder andere Wohltätigskeitsorganisation reagiert hat).
Buchhaltung/Steuern mache ich nicht mehr selber und ich habe mich jetzt für 9 Monate (fast) komplett aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen (dann geht unser neues Studio/Büro in Betrieb)arbeite ca.15- 20h/Woche... eher strategisch.. lasse mich sehen wo es notwendig usw. und fahre wieder Kurier.... sieht man von meinem wunden Arsch und den schmerzenden Muskeln ab, war das die beste Entscheidung ever.
Eines der Hauptgründe bei mir war nämlich das ich ein Bewegungsmensch bin, früher Leistungssport betrieben habe und jede freie Minute in der Natur verbracht habe. Das fällt bei der Arbeitsbelastung natürlich komplett aus und belastet eben auch.
Auf die Idee gekommen, wieder Kurier zu fahren, bin ich durch dieses Forum... Thanks
Was man auf die harte Tour lernt ist: Wer ist wirklich dein Freund.
Ich bin von Anfang an recht offen damit umgegangen und habe einfach ´ne Rundmail geschickt. Die Musiker und Künstler in meinem Bekanntenkreis haben recht entspannt, oder gar nicht reagiert. Beim Rest würde ich sagen das 2/3 so tun als wäre ich Luft...z.T. Leute die ich seit 15 Jahren kenne.
nachtregen hat geschrieben:
Mit Psychopharmaka vollgepumpt wird man nur, wenn man schwer psychotisch ist.
Diese Aussage ist natürlich kompletter Unsinn. Tatsache ist das der Anteil der Psychopharmaka die in diesem Bereich eingesetzt werden sogar sinkt, da sich andere Behandlungsmethoden beginnen durchzusetzen(nur ein Beispiel :http://de.wikipedia.org/wiki/Soteria ).
Ich habe einen guten Freund der fast 15 Jahre starke Psychopharmaka eingenommen hat um seine Psychose zu beherrschen und seit 2 Jahren nimmt er gar keine mehr bzw. hat ein Notfallmedikament... das war´s.
In Ländern in die, wie Deutschland von einer starken Pharmalobby beherrscht werden ist es erschreckend wie sehr Medikamente aus diesem Bereich missbraucht werden.
Ein sehr hoher Anteil z.B. wird tatsächlich in der Alten/Demenz/Alsheimerpflege eingesetzt... um den Personalmangel durch das Ausnocken der Patienten auszugleichen.
Ich habe zu Anfang (die ersten 12 Tage war ich Vollstationär auf einer Geschlossenen) auch recht starke Medikamente bekommen. Vor ca. 3 Wochen habe ich das letzte Medikamt ausgeschlichen bekommen (etwas früher als üblich, aber ich habe Nebenwirkungen zu spüren bekommen, deshalb wurde es früher abgesetzt).
Bei all dem Scheiß hatte ich sehr viel Glück...
Mein Schwiegervater und 2 Freunde sind Psychiater bzw. arbeiten in der Psychiatrie, meine Holde ist Medizinerin. Sie haben mich immer nur beraten, nicht gedrängt und waren da, falls es nötig war.... das hilft. Für jemand der das Ganze alleine bewältigen muß... ich habe keine Ahnung wie die Menschen das schaffen, denn man ist eine ganze zeitlang vollkommen weg vom Fenster und kaum fähig sich ´nen Burger bei McDonalds zu bestellen.
Wer fragen hat, kann mich gerne kontaktieren!
Sooo genug geschrieben...